Brand im Kölner Zoo

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Zoo-Eingang und Verwaltungsgebäude in Köln
Zoo-Eingang Köln

Im sogenannten "Tropenhaus" des Kölner Zoos brach am Dienstagabend nach Dienstschluss ein Feuer aus, bei dem nach ersten Angaben des Zoos "einige Vögel" zu Tode kamen. Zur Brandursache wurde zunächst nichts mitgeteilt.

Tags darauf wurde ein Kabelbrand in einer Zwischendecke als mögliche Brandursache angegeben; auch die Zahl der zu Tode gekommenen Tiere wurde auf 132 konkretisiert (Aquarien-/Terrarientiere, Vögel und Flughunde).

Laut Feuerwehr brach der Brand in einem holzvertäfelten Seminar- beziehungsweise Vortragsraum im Untergeschoss des "Tropenhauses" aus. Es gab in diesem Raum offenbar kein automatisches Brand- oder Rauchmeldesystem; ebenso wenig gab es das im darüberliegenden Bereich, in dem zahlreiche Tiere verschiedenster Arten untergebracht sind. Hätten nicht zufällig Anwohner des Zoos die aufsteigende Rauchwolke über dem Zoogelände entdeckt – das Feuer musste zu diesem Zeitpunkt bereits eine ganze Weile gebrannt haben – und die Feuerwehr alarmiert, hätte das gesamte Gebäude abbrennen können, was für sämtliche Tiere den sicheren Tod bedeutet hätte.

Welche und wie viele Tiere über die 132 zu Tode gekommenen hinaus Schaden genommen haben – es steht anzunehmen, dass eine noch weitaus größere Anzahl durch die Hitze des Brandes und/oder durch die ausströmenden Brandgase Schäden davongetragen haben –, ist nicht bekannt.

Es war nicht das erste Mal, dass im Kölner Zoo ein Brand ausbrach: Am 18. November 2013 brannte ein Lagerhaus komplett ab. Angeblich waren damals keine Tiere zu Schaden gekommen. Ein paar Jahre später brannte es im Aquarien- und Terrarienhaus.

Wie in den meisten Zoos hierzulande gibt es auch in den Tierhäusern des Kölner Zoos – mit Ausnahme des Elefantenhauses – bis heute keine oder keine ausreichenden Brand- oder Rauchmeldesysteme, von automatischen Sprinkleranlagen oder Ähnlichem ganz zu schweigen. An den wenigsten Tierhäusern gibt es C-Anschlüsse für Feuerwehrschläuche, wenn überhaupt welche vorhanden sind. Gesetzliche Vorschriften dazu fehlen.

Gerade vor dem Hintergrund der Brandkatastrophe im Krefelder Zoo vor zwei Jahren (in der Silvesternacht 2019/2020) – auch in dem dort abgebrannten "Tropenhaus" mit mehr als 50 bei lebendigem Leib verbrannten Tieren gab es keinerlei Brand- oder Rauchmeldevorkehrungen – war davon auszugehen, dass die deutschen Zoos zur Sicherheit der in ihrer Obhut stehenden Tiere entsprechend nachrüsten würden. Tatsächlich wurde solche Nachrüstung in keinem einzigen Zoo hierzulande im erforderlichen Maße vorgenommen; noch nicht einmal im Zoo Krefeld selbst.

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