Die Untersuchung von Verhaltensinteraktionen zwischen Vogelarten sowie zwischen Vögeln und Menschen ist das Ziel eines neuen Forschungszentrums, das gemeinsam vom FitzPatrick Institute of African Ornithology der Universität Kapstadt und dem Max-Planck-Institut für biologische Intelligenz eingerichtet wurde.
Forschende des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie, Konstanz, und der Universitas Nasional, Indonesien, haben einen männlichen Sumatra-Orang-Utan beobachtet, der eine Gesichtswunde erlitten hatte. Er aß und trug wiederholt mehrere Minuten lang den Pflanzensaft einer Kletterpflanze mit nachgewiesenen entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften auf die offene Wunde auf. Die Pflanze wird auch in der traditionellen Medizin verwendet. Zum Schluss bedeckte er die gesamte Wunde mit dem zerkauten Pflanzenbrei. Die Behandlung von Wunden könnte folglich schon beim letzten gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Orang-Utan üblich gewesen sein.
Fledermäuse werden oft als Träger gefährlicher, auf den Menschen übertragbarer Viren dargestellt. Ein internationales Team hat nun untersucht, welche wissenschaftlichen Belege es dafür gibt. Die Forschenden haben in über 160 Studien der letzten 40 Jahre keine Belege dafür gefunden, dass afrikanische Fledermausarten als Reservoirs oder Wirte für Viren dienen, die Menschen infizieren und Krankheiten verursachen.
Für die Bekämpfung des Klimawandels müssen wir nicht nur die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas stoppen. Auch in anderen Bereichen braucht es einen Wandel, etwa in der Ernährung. So schadet unser Konsum von Eiern, Milchprodukten und Fleisch dem Klima deutlich. Trotzdem scheuen sich die meisten Politikerinnen und Politiker, hier einzugreifen. Saskia Stucki erklärt, warum Essensfragen ein Tabuthema sind und wie die Politik wirkungsvoll handeln könnte.
Im Rahmen des Ende November 2021 vorgestellten Koalitionsvertrages der sogenannten "Ampel-Parteien" war unter der wenige Zeilen umfassenden Rubrik "Tierschutz" die Rede davon, man werde in der kommenden Legislaturperiode die "Bildungsarbeit Zoologischer Gärten unterstützen". Die sonstigen Aspekte, mit denen Zoos ihre Existenz rechtfertigen – eigenem Selbstverständnis zufolge trügen sie Entscheidendes zu Artenschutz und Forschung bei und böten überdies einen unverzichtbaren Erholungs- und Freizeitraum für gestresste Großstädter – wurden nicht erwähnt.
Im sogenannten "Tropenhaus" des Kölner Zoos brach am Dienstagabend nach Dienstschluss ein Feuer aus, bei dem nach ersten Angaben des Zoos "einige Vögel" zu Tode kamen. Zur Brandursache wurde zunächst nichts mitgeteilt.
Der Mensch erkennt ohne Probleme süß schmeckende Lebensmittel – und das sogar sehr gerne. Vielen fleischfressenden Tieren jedoch fehlt diese Fähigkeit. Ob Vögel als Nachfahren fleischfressender Dinosaurier Süßes erkennen, war bislang unklar.
Kaum eine Debatte polarisiert derzeit mehr und wird erbitterter geführt, als die um die Rückkehr des Wolfes. Umwelt-, Natur- und Tierschützer verweisen auf die wichtige Bedeutung der Tiere für das Ökosystem und freuen sich, dass der Wolf, der seit 150 Jahren als "ausgerottet" galt, mittlerweile wieder in durchaus beträchtlicher Zahl hiesige Wälder durchstreift. Andere fordern gezielte "Eingriffe in die Natur", sprich: die Tötung von "überzähligen" oder "auffällig" gewordenen Wölfen.
Als erste Nation der Welt hat der Stadtstaat Singapur letzten Monat den Verkauf eines synthetisierten Fleischprodukts erlaubt. Es handelt sich dabei um im Bioreaktor gezüchtete Chicken-Nuggets, die nun für 23 Dollar pro Portion über die Theke wandern. Nicht nur die Zulassung ist eine Weltneuheit, auch der wettbewerbsfähige Preis des Laborfleischs überrascht.
Anfang Dezember stellte die Weltnaturschutzunion IUCN ihre Aktualisierung der "Roten Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten" vor. Dramatisch sieht es für viele Hai- und Rochenarten aus. Viele neu aufgenommene oder zuvor nicht bewertbare Arten erhielten direkt einen Gefährdungsstatus, bereits vorhandene rutschten in kritischere Kategorien ab. Eine Hai-Art gilt nun als wahrscheinlich ausgestorben.
Viele Tiergruppen entscheiden ähnlich wie bei Abstimmungen, wohin sie gehen. Dabei entscheiden nicht nur die Alpha-Tiere, wohin die Gruppe als Nächstes geht, sondern alle Gruppenmitglieder haben das gleiche Mitspracherecht. Doch bei vielen in stabilen Gruppen lebenden Arten wie zum Beispiel Primaten und Vögeln monopolisieren die dominanten Gruppenmitglieder oft beispielsweise die reichsten Nahrungsgebiete und den Zugang zu Geschlechtspartnern.
Mit dem satellitengestützten Icarus-System zur Tierbeobachtung wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das kollektive Wissen der Tiere auf der Erde erforschen. Das Kooperationsprojekt der Max-Planck-Gesellschaft, der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beginnt nach einer mehrmonatigen Testphase nun Mitte September mit dem ersten kontinentübergreifenden wissenschaftlichen Pilotprojekt.
Forscher und Forscherinnen um Manfred Gahr vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen haben die Verwandtschaftsverhältnisse der Vogelfamilien auf der Erde untersucht und konnten erstmals die Verwandtschaftsbeziehungen aller Familien der Nicht-Sperlingsvögel und fast aller Familien der Sperlingsvögel aufklären.
Die aktuelle Corona-Pandemie ist nur ein Beispiel für eine gefährliche Krankheitswelle, die auf unseren ausbeuterischen Umgang mit Tieren und Umwelt zurückzuführen ist. Weitere werden mit hoher Wahrscheinlichkeit folgen, warnt die Wissenschaft. Höchste Zeit, unser Verhältnis zur Natur zu überdenken und diesem Denken auch Taten folgen zu lassen.