USA

Wenn Impfen zum Politikum wird

Die USA erleben gerade eine der schlimmsten Masern-Epidemien seit Generationen. Doch wenn es um Politik geht, dann hat der Verstand Pause.

Anders lässt sich die aktuelle Diskussion um die Masernimpfung in den USA nicht beschreiben: Obwohl der Nutzen unbestreitbar ist und obwohl die angeblichen Autismus-Risiken längst widerlegt sind, schreiben sich gleich mehrere republikanische Kandidaten für die US-Präsidentschaft den "Kampf" (oder zumindest die Rhetorik) gegen die Masernimpfung auf die Fahnen.

Was die Wissenschaft sagt, wird als "special interest" abgetan, und wenn die Regierung als Befürworter auftritt, dann muss es automatisch schon gegen die bürgerlichen Freiheiten gerichtet sein. Dann kommt halt solch ein Schwachfug raus wie der, den der republikanische Senator Rand Paul verbreitet hat: Für den approbierten Mediziner ist es "eine Frage der Freiheit", dass Eltern ihre Kinder nicht impfen müssen.