BERLIN. (hpd) Am Samstag, 7. Mai ist es wieder soweit: in Köln und anderen Metropolen auf der ganzen Welt gehen KinderrechtlerInnen auf die Straßen, um für das Recht aller Kinder weltweit auf genitale Selbstbestimmung einzustehen.
Am 7. Mai 2016 jährt sich die Verkündung des "Kölner Beschneidungsurteils" zum vierten Mal. Inzwischen rufen bereits 39 Organisationen aus zehn Ländern und fünf Kontinenten an diesem Tag zum "Weltweiten Tag der Genitalen Selbstbestimmung" auf, darunter TERRE DES FEMMES, BVKJ – Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, pro familia NRW, das Schwule Netzwerk NRW, Protect the Child (Israel), Intact Kenya, NOCIRC (USA) und Sexpo (Finnland).
Es ist der erste Tag, der allen Kindern – geschlechtsunabhängig – gewidmet ist. Zentrale Grundforderung ist der Schutz aller Kinder weltweit vor jeglicher Verletzung ihrer körperlichen und sexuellen Integrität. Trotz des Verbots von FGM (weiblicher Genitalverstümmelung) in Deutschland, wird der Eingriff weiterhin praktiziert. Die KinderrechtlerInnen streben einen nationalen Aktionsplan zum systematischen und koordinierten Schutz gefährdeter Mädchen an.
Für die Rechte der Jungen wird die Rücknahme der Beschneidungs-Legalisierung in Deutschland gefordert. Die Bewegung der Intersexuellen in Deutschland verlangt, Kinder mit atypischen körperlichen Geschlechtsmerkmalen vor medizinisch nicht notwendigen Genitaloperationen und weiteren Eingriffen zu bewahren.
Damit zielen die Forderungen auf nicht mehr aber auch nicht weniger als die Einhaltung und Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ab (Art. 2: Schutz vor Diskriminierung, Art. 3: Vorrang des Kindeswohls und Art. 24, Absatz 3: Abschaffung schädlicher Bräuche).
Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr vor dem Kölner Landgericht, um 11.30 Uhr findet eine Kundgebung auf dem Wallraffplatz statt. Als RednerInnen werden neben VertreterInnen von Organisationen und Verbänden u.a. die Psychotherapeutin und TV-Moderatorin Angelika Bergmann-Kallwass und der Filmemacher Ari Libsker (Israel) erwartet.
Begleitend zum Weltweiten Tag der Genitalen Selbstbestimmung präsentieren MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene und pro familia NRW eine Reihe von Filmabenden mit Podiumdiskussion in Anwesenheit der FilmerInnen sowie Medizinern in München – Kulturzentrum Giesinger Bahnhof (5.5.), Düsseldorf – Bambi Filmstudio (6.5.), Köln – Filmforum im Museum Ludwig (7.5.) und Berlin – Moviemento (8.5.)
Auf dem Programm stehen : "Circumcision" (Dokumentation von Ari Libsker, Israel 2004, 21 Min), "Hibos Lied – Weibliche Genitalverstümmelung und die Macht der Tradition" (von Renate Bernhard und Sigrid Dethlof, Deutschland 2007, 55 Min.), "Hermes und Aphrodite" (Zeichentrickkurzfilm von Gregor Zootsky, Deutschland 2013, 10 Min.)
Weiterführende Links:
WWDOGA in Köln: genitale-selbstbestimmung.de
Internationale Veranstaltungen: genitale-selbstbestimmung.de/veranstaltungen
Filmabend: genitale-selbstbestimmung.de/filmabend