Pakistan: Soziale Medien sollen Blasphemie verbieten

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Die von Saudi-Arabien finanzierte Faisal-Moschee in Islamabad.
Faisal-Moschee in Islamabad

In Pakistan ist Blasphemie ein heikles Thema. Nicht zuletzt, weil darauf die Todesstrafe steht. Blogger müssen um ihr Leben fürchten, denn gerade das Internet ist für die pakistanische Regierung ein Nährboden für Blasphemie. Aus diesem Grund plant diese nun, verstärkt gegen gotteslästerliche Inhalte in sozialen Medien vorzugehen. Allen voran: Facebook.

Ministerpräsident Nawaz Sharif wies im März das Innenministerium an, alle Seiten und Foren mit solchen Inhalten zu sperren. Das ist nicht das erste Mal: Bis Anfang 2016 war die Videoplattform Youtube drei Jahre lang gesperrt gewesen, weil dort ein islamfeindlicher Film hochgeladen worden war. Seit Anfang dieses Jahres wurden bereits mehrere religionskritische Seiten zensiert. Zu Beginn des Monats drohte außerdem ein Richter in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, Facebook zu sperren, sollten blasphemische Bilder dort nicht gelöscht werden. Er verglich zudem Gotteslästerer mit Terroristen.

Sharif forderte außerdem das Außenministerium auf, mit internationalen Institutionen und sozialen Netzwerken Kontakt aufzunehmen. "Alle Agenturen sollen aktiv versuchen, die Schuldigen zu finden und sicherzustellen, dass sie dem Gesetz gemäß bestraft werden", sagte Sharif. In Pakistan kann Blasphemie mit dem Tod bestraft werden.

Unter Verdacht der Blasphemie stehen derzeit fünf Blogger, die im Januar entführt wurden. Menschenrechtsaktivisten vermuten den Staat hinter der Entführung. Die Blogger betreiben regierungs- und militärkritische Internetseiten. Inzwischen sind die Männer wieder aufgetaucht, nach eigenen Angaben wurden sie gefoltert.