KOPENHAGEN. (hpd) Vom 18. bis zum 20. Juni wird eine Internationale Tagung der Danish Atheist Society und der Atheist Alliance International stattfinden: „Gods & Politics: international atheist conference in Copenhagen June 2010“. Bekannte atheistische Autoren und Publizisten stehen auf der Rednerliste.
Geschichtskundige wissen, dass Kirche und Staat seit jeher eine konfliktträchtige Beziehung leben. In Europa ist trotz fortgeschrittener Säkularisierung eine Wiederkehr des Religiösen auf die politische Agenda zu beobachten: Gerichte beschäftigen sich mit Kruzifixen, Burkaverbote werden diskutiert, der deutsche Bundespräsident ruft zur Missionierung auf, während Meinungsmacher unaufgefordert öffentliche Glaubensbekenntnisse abgeben.
Vor diesem Hintergrund lohnt der Hinweis auf die Tagung der Dänischen Atheistenvereinigung (Ateistisk Selskab) und der Atheist Alliance International (AAI), die vom 18. bis zum 20. Juni in Kopenhagen stattfindet.
Seit dem Karikaturenstreit birgt das Thema in Dänemark eine besondere Brisanz. So musste Kurt Westergaard, der als Überraschungsgast in Kopenhagen vorgesehen war, seine Teilnahme aus Sicherheitsbedenken wieder absagen. Die Posse um dessen Auftritt in Markus Lanz’ Talkshow zeigt, dass die Religionsfreiheit zusehends zur Hypothek für Grundwerte wie das Recht der freien Rede oder die künstlerische Freiheit wird. Der Staat ist immer mehr in der Pflicht, das Gros seiner Bürger vor der Anmaßung und gar Bedrohung im Namen irgendwelcher Gottheiten zu schützen.
Außer dem renommierten Evolutionsbiologen und Religionskritiker Richard Dawkins werden im “Schwarzen Diamanten”, dem Neubau der Königlichen Bibliothek am Slotsholmen, prominente Redner wie der Skeptiker James Randi (USA), der Philosophieprofessor AC Grayling (GB), die Frauenrechts-Aktivistin Taslima Nasrin (Bangladesh) u.v.a.m. erwartet.
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Grazia Annen