Ein Grüner, ein Pazifist und ein Humanist gingen zur Bundeswehr. Was wie der Anfang eines schlechten Witzes in konservativen Kreisen klingt, ist eigentlich eine Beschreibung von mir. Aber kann eine so linke, so friedensbedürftige und humanistische Person wie ich überhaupt zur Bundeswehr? Habe ich da überhaupt reingepasst? Fragen, die man sich vielleicht am Anfang, vor der Dienstzeit, hätte stellen müssen, stelle ich jetzt am Ende.
Am vergangenen Sonntag hat Aktionskünstler Wolfram Kastner zusammen mit seinen beiden Mitstreitern Hans-Peter Berndl und Roland Krack anlässlich des Volkstrauertags das Kriegerdenkmal der Bundeswehr an der Dachauer Straße Ecke Hedwig-Dransfeld-Allee in München, das den Gefallenen der bayerischen Eisenbahntruppe des 1. Weltkriegs gewidmet ist, "in ein Friedenszeichen verwandelt", wie aus einer Pressemittelung des Trios hervorgeht. Es war nicht die erste Aktion an diesem Ehrenmal.
KONSTANZ. (hpd) Der Autor war längere Zeit Mitglied in einer Friedensorganisation. Vor kurzem ist er ausgetreten. Nicht, weil er weniger am Frieden interessiert sei, sondern aufgrund der Vorgehensweise der pazifistischen Bewegung. Denn nicht erst seit Margot Käßmann diskutiert Deutschland darüber, wie weit Friedenspolitik gehen kann und darf. Im hpd kommentiert er seine Entscheidung.
BERLIN. (hpd) In München verboten und in Berlin erlaubt. Bilder gegen Krieg, die in der Landeshauptstadt der Ordnungszelle Bayern als „Belästigung der Allgemeinheit“ und als Verstoß gegen das Ordnungswidrigkeitsgesetz verboten sein soll und mit Bußgeld verfolgt wird, ist nun in Berlin öffentlich im Projektraum okk (Organ kritischer Kunst) zu sehen.