Zentrum für Politische Schönheit

"Flüchtlinge fressen": Protest mit Tigern gegen Flüchtlingspolitik

727_zps3989-cef.jpg

727_zps4059cef.jpg

727_zps3944a-cef.jpg

727_zps4049x-cef.jpg

727_zps3964-cef.jpg

BERLIN. (hpd) Die Künstlergruppe "Zentrum für Politische Schönheit" hat eine neue Protestaktion gegen die deutsche Asylpolitik gestartet. 100 Syrer sollen mit einem Flugzeug von der Türkei nach Deutschland zu ihren Angehörigen gebracht werden. Die Künstler rufen Flüchtlinge dazu auf, sich von Tigern fressen zu lassen, sollte der Familiennachzug nicht genehmigt werden.

Alles begann mit einer Kinderfrage: "Mama, warum kommen die Flüchtlinge nicht einfach mit dem Flugzeug?" Dann das lange Zögern. Und das Eingeständnis: Wir haben keine einfache Antwort. Das Zentrum für politische Schönheit geht dieser Frage in ihrer neuen Aktion "Flüchtlinge fressen" nach und liefert auch gleich eine mögliche Lösung. 

Das Ziel der Aktion ist nichts weniger als die Abschaffung des Paragraphen 63 Absatz 3 des Aufenthaltsgesetzes, der Beförderungsunternehmen die Einreise von Geflüchteten ohne gültiges Visum ins Bundesgebiet untersagt. Durch die Abschaffung des Paragraphen soll eine gesetzliche Grundlage für eine permanente Luftbrücke aus den Kriegs- und Krisengebieten in die Sicherheit geschaffen werden. "Denn es gibt keine politische Rechtfertigung dafür, weshalb Menschen sich von Schleppern ausplündern lassen, um dann nicht entweder zu ertrinken oder hunderte Kilometer zu Fuß durch Schlamm zu waten", schreibt das Zentrum auf der Website zur Aktion.

Das Künstlerkollektiv plant 100 Flüchtlinge mit einem Flugzeug namens "Joachim 1" von Izmir in der Türkei nach Deutschland zu ihren Angehörigen zu bringen. Es handelt sich um Syrer, die in Deutschland ein Anrecht auf Asyl haben – verifiziert mit Pässen und Absichtserklärungen. Das Zentrum hatte sie zuvor besucht, interviewt und begleitet. Am 28. Juni soll das Flugzeug schließlich in Berlin-Tegel landen. Bis dahin wird die deutsche Zivilgesellschaft darum gebeten, den Flug mit Spenden zu finanzieren und auf der Aktions-Website "zu entscheiden, wer fliegen darf und wer sterben muss."

Protest mit Tigern

Sollte der Bundestag oder Bundespräsident Joachim Gauck gegen die Einreise des Flugzeugs stimmen, droht das Zentrum für politische Schönheit mit drastischen Maßnahmen: Vor dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin wurde eine Arena aufgebaut, in der sich vier libysche Tiger befinden. Für den Fall der Einreiseverweigerung werden Flüchtlinge gesucht, die sich im Lichte der Öffentlichkeit von den Tigern fressen lassen.

Weitere Termine der Aktion finden sich auf der Website des Maxim-Gorki-Theaters