USA

Muslimische Stewardess verklagt Airline

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Muslimische Stewardess weigert sich, Alkohol zu servieren
Alkohol

Weil sie sich weigerte, Alkohohl an Passagiere auszuschenken, suspendierte die US-amerikanische Fluggesellschaft ExpressJet eine muslimische Stewardess. Diese verklagt nun die Airline.

Das Problem begann, als Charee Stanley vor rund zwei Jahren zum Islam konvertierte. Zuvor hatte die Stewardess bereits seit einigen Monaten bei ExpressJet gearbeitet und im Rahmen ihrer Tätigkeit Fluggästen auch alkoholische Getränke serviert. Einige Zeit nach ihrer Konvertierung erfuhr sie jedoch, dass sie als gläubige Muslimin nicht nur keinen Alkohohl trinken, sondern auch keinen ausschenken darf.

Stewardess Charee Stanley
Stewardess Charee Stanley

Stanley wandte sich mit ihrem frisch entstandenen Gewissenskonflikt an ihren Vorgesetzten. Bereits direkt nach ihrer Konvertierung hatte sich die Airline entgegenkommend gezeigt und keine Einwände dagegen erhoben, dass Stanley bei ihrer Arbeit ein Kopftuch trug. Auch nun zeigte ihr direkter Vorgesetzter Entgegenkommen und schlug eine pragmatische Lösung des Problems vor. Wenn ein Fluggast ein alkoholisches Getränk bestellte, sollte sie einfach die Kollegen bitten, dem Gast das Getränk zu servieren. Eine Absprache, die auf vielen Flügen problemlos funktionierte, bis sich vor 12 Monaten eine Kollegin weigerte und sich offiziell über Charee Stanley beschwerte.

Laut Stanleys Anwältin, Lena Masri, habe diese Beschwerde deutlich islamophobe Untertöne gehabt. Dass Stanley ein Kopftuch trage und ein Buch mit arabischer Schrift bei sich habe, seien zwei Dinge gewesen, die in der Beschwerde explizit erwähnt würden.

Unmittelbar nach der Beschwerde forderte ExpressJet Stanley auf, zukünftig entweder Alkohol zu servieren oder die Airline zu verlassen. Als Stanley sich weigerte, entschloss sich ExpressJet, die Stewardess zunächst vom Dienst zu suspendieren. Nachdem Stanley ihrerseits eine Diskriminierungs-Beschwerde bei der Kommission für berufliche Chancengleichheit (Equal Employment Opportunity Commission) eingereicht hatte und diese erfolglos blieb, entschloss sie sich nun, mit Unterstützung des Rats für amerikanisch-islamische Beziehungen (Council on American-Islamic-Relations) Klage gegen die Airline einzureichen.

Stanleys Klage weißt Ähnlichkeiten mit dem Fall Kim Davis auf, der vor einigen Monaten international Aufmerksamkeit erregt hatte. Die christlich evangelikale Verwaltungsangestellte Davis hatte sich geweigert, homosexuellen Paaren ein Ehezertifikat auszustellen, da sie angab, dies widerspräche ihrem Glauben.