Die Debatte gehört aufgewärmt...

Die Parlamentarische Versammlung des Europarats hat jüngst in einer Resolution die Beschneidung kleiner Jungs aus religiösen Gründen ebenso wie die genitale Verstümmelung von Mädchen als Grund für "besondere Besorgnis" bezeichnet.

von Valentin Abgottspon

Die Ombudsleute für Kinder aus den skandinavischen Ländern haben sich für ein Verbot der Beschneidung minderjähriger Jungen ausgesprochen. Vielleicht wird doch noch etwas Bewegung in eine Debatte kommen, die viele Politiker sowie religiöse Funktionäre ad acta gelegt glaubten und wünschen.

Der Europarat regt an, dass auch die Unversehrtheit von männlichen Genitalien zu beachten sei und dass die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen (z.B. die religiösen) in diesem Bereich zu sensibilisieren seien. Die Parlamentarische Versammlung ist besorgt darüber, dass "die Unterstützer dieser Eingriffe dazu neigen, sie als vorteilhaft für die Kinder darzustellen".

Die Schweiz ist Mitglied des Europarates, und zwar bereits seit 1963.

Zudem haben die Ombudsleute für Kinder der Länder Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark und Island ihre Regierungen in einer Resolution dazu aufgefordert, ein Verbot nicht-therapeutischer Beschneidungen von Jungen in nicht-einwilligungsfähigem Alter zu erlassen.