Ameisen sind äußerst soziale Wesen und müssen zusammenarbeiten, um Nahrung und Schutz für die gesamte Kolonie bereitzustellen. Kürzlich wurde entdeckt, dass die Wichtigkeit dieser Aspekte keiner festgelegten Hierarchie unterliegen, da Ameisen in der Lage sind, aus vorheriger Erfahrung zu lernen, um eine neue Situation einzuschätzen und zu entscheiden, was gerade das Wichtigste ist.
Wenn Menschen eine neue Behausung suchen, müssen sie eventuell Kompromisse bezüglich der Größe des Grundstücks oder der Nähe zu einer Autobahnauffahrt machen. So ergeht es auch Ameisen. Die Forscher Takao Sasaki und Stephen C. Pratt von der Arizona State University’s School of Life Sciences ließen die Ameisen zwischen weniger idealen Optionen wählen. Sie mussten entscheiden, was ihnen wichtiger war: Licht oder die Größe des Eingangs.
Die Forscher waren überrascht, als sie feststellten, dass die Ameisen zukünftig ihre Häuserwahl auf der Basis vergangener Erfahrungen trafen. Einige Ameisen, die zuvor einen kleinen Eingang zugunsten von mehr Licht bevorzugt hatten, wiederholten diese Entscheidung nicht immer, wenn sie später ein Haus wählten. Zwar trafen nicht alle Kolonien neue Entscheidungen, eine signifikante Menge hatte jedoch vorherige Nester genutzt, um zu bestimmen, was für ihre Kolonie funktionierte und was nicht.
Dieses Intelligenzniveau wurde bisher nicht bei Ameisen beschrieben. Kolonien treffen kollektive Entscheidungen ohne Führer, um die Massen zu einem bestimmten Nest zu lenken. Laut Angaben der Forscher, weist dieses Phänomen Ähnlichkeiten mit einzelnen Neuronen auf, die im Gehirn kollektiv Entscheidungen treffen. Wir wissen, dass es passiert, wissen aber einfach nicht, wie.