Spanien

Solidarität für spanische Abtreibungsfreiheit

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Demo für legale Abtreibung in Madrid / Foto: UAL

MADRID. (hpd/ual/fnlp) Spaniens konservative Regierung hat Ende Dezember massive Einschränkungen der bislang liberalen Abtreibungsgesetze beschlossen. Jetzt gilt es, das Parlament unter Druck zu setzen, damit das Gesetz nicht verabschiedet wird. Dazu rufen unter anderem Freidenker-Organisationen aus Spanien und Frankreich auf.

Tausende Spanier protestierten unmittelbar nach Bekanntgabe der Regierungsentscheidung zum „Gesetz zum Schutz des empfangenen Lebens und der Rechte der schwangeren Frau“ und auch einige konservative Kreise sind empört über die geplanten Verschärfungen der regierenden Volkspartei (PP). Wenn es nach deren Spitze und den katholischen Lobbyisten geht, werden Frauen sämtliche Selbstbestimmungsrechte geraubt, denn Abtreibungen sollen nur noch in Fällen von Vergewaltigung oder bei schweren gesundheitlichen Risiken für die Mutter zulässig sein.

Bislang konnten Frauen bis zur 14. Schwangerschaftswoche ohne Angabe von Gründen eine Abtreibung vornehmen lassen; falls eine Missbildung des Fötus vorlag und bei physischen oder psychologischen Risiken für die Mutter war ein Abbruch bis zur 22. Woche legal.

Seit Monaten protestieren Frauenverbände, linke Parteien und Menschenrechtsorganisationen gegen die Verschärfungen. Spaniens Freidenker und Atheisten Europa laica und der Union der Atheisten und Freidenker (UAL) gaben gemeinsam mit Frankreichs Nationalen Vereinigung der Freidenker (FNLP), alle Mitglieder des europäischen Verbindungsbüros der Freidenker, eine gemeinsame Erklärung zur Verhinderung der Rückschritte ab und „rufen alle laizistischen Vereinigungen und Freidenker auf, sich zu sammeln, um dies gemeinsam zu erreichen.“

Am Ende ihrer Erklärung heißt es eindrücklich: „Die FNLP, Europa Laica und die Union der Atheisten und Freidenker in Spanien prangern dieses Änderungsprojekt an und betrachten dies als einen neuen nationalen katholischen Kreuzzug gegen die Gewissensfreiheit der Frauen, hinter dem die katholische Hierarchie auf höchstem Niveau (Vatikan) sowie Organisationen wie 'Für das Leben' stehen.“