In der Sterbehilfedebatte hat sich nun auch der ehemalige EKD-Ratschef Wolfgang Huber zu Wort gemeldet.
Er unterstützt Nikolaus Schneider, der öffentlich mitgeteilt hat, seine schwer erkrankte Frau auch in die Schweiz zu begleiten, wenn diese dort Sterbehilfe in Anspruch nehmen möchte.
Allerdings schränkte er ein, dass deshalb die Position der evangelischen Kirche zur Sterbehilfe nicht infrage gestellt werden müsse. Diese lehnt die Sterbehilfe weiterhin ab.
Erstaunlich, wie einfach sowohl Huber als auch Schneider ihr privates Leben und ihre Entscheidungen von den offiziellen Lehrmeinungen der Kirche abtrennen können. Was für alle anderen Mitglieder der Kirche (und zudem auch für alle anderen Mitglieder der Gesellschaft) nicht zu gelten hat, darf sehr wohl für diese Kirchenführer gelten.
Denn "er selbst bete, dass er nie in einer vergleichbare Situation komme" sagte Huber, "denn dann könne er nicht ausschließen, dass er genauso" handeln werde wie Schneider.
Weder Schneider noch Huber sind mutig genug, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass die Blockadehaltung der Kirche in dieser Frage ein Fehler ist.