Schule NRW: 10 Prozent Outlaws

KÖLN. (ibka) Die neueste Studie des Landesamtes für Statistik NRW, der Bildungsreport 2007

, stellt fest: Über 10 Prozent der Schüler sind konfessionslos, Tendenz seit Jahren steigend.

 

"Trotz ihrer beträchtlichen Anzahl werden Konfessionslose in den Schulen wie Gesetzlose behandelt", so Rainer Ponitka, Sprecher NRW des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten e.V. (IBKA). "Wenn ihre Mitschüler - freiwillig - zum Religionsunterricht gehen, haben sie eigentlich frei. Aber sie müssen diese Freistunde auf der Katzenbank in fremden Klassen absitzen. Wenn der Religionsunterricht nicht in der ersten oder letzten Stunde des Tages liegt, dann haben sie Anspruch auf ein beaufsichtigtes Silentium. Sie können dort ihre Hausaufgaben erledigen. Es sei denn, die Schule bietet in der gleichen Stunde den in NRW einzig zugelassenen Ersatzunterricht 'Praktische Philosophie' an."

Zahl der Konfessionslosen steigt am stärksten

Die Anzahl der der konfessionslosen Schüler in NRW steigt seit Jahren zuverlässig. Von 1996 bis 2006 ist die Zahl der konfessionslosen Schüler um 61.584 auf 237.425 gestiegen. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der islamischen Kinder an den Schulen in NRW um 58.126 auf 256.594 SchülerInnen.

Insgesamt sind 10,5 Prozent der Kinder konfessionslos und 11,4 Prozent islamisch.

Den stärksten Rückgang verzeichnet die katholische Kirche mit einem Rückgang in den vergangenen zehn Jahren von 47,2 Prozent auf 43,5 Prozent. Ebenso rückläufig ist die Zahl evangelischer SchülerInnen, deren Anteil von 31,7 auf 30,5 Prozent sank.

In den Großstädten ist der Anteil konfessionsloser SchülerInnen zudem deutlich höher. In Düsseldorf sind es 18,1 Prozent, in Köln 17,1 Prozent, in Wuppertal 16,4 Prozent und in Aachen und Bielefeld jeweils 16,1 Prozent.

Der Landesvorstand NRW des IBKA fordert die Schulaufsicht und -verwaltung auf, deren Weltanschauungsfreiheit zu respektieren und konsequent zu schützen.

Rainer Ponitka