Brights-FörderGemeinschaft aktiv

WÜRZBURG. (hpd) Am 26. Juni 2008 wurde der Verein "die Brights-FG e.V." mit Sitz in Würzburg in das Vereinsregister eingetragen.

Der Verein möchte als FörderGemeinschaft die Brights-Bewegung im deutschsprachigen Raum unterstützen und die Bewegung adäquat nach außen darstellen.

 

Die Brights sind Menschen mit einem naturalistischen Weltbild, d.h. mit einem Weltbild frei von mystischen oder übernatürlichen Elementen. Der Name "Brights" ist als Eigenname gedacht und sollte nicht übersetzt werden. Hintergrund ist die Verwendung eines positiven Begriffs, der teilweise verwendete abgrenzende Ausdrücke ersetzen soll. Der Begriff ist aber nicht dazu gedacht, eine intellektuell erhabene Stellung zu proklamieren. Unter den Brights gibt es genauso dumme und kluge Personen, wie auch unter den Menschen, die einer Religionsgemeinschaft angehören. Ähnlich wie die Homosexuellen-Bewegung den Begriff "gay" geprägt hat, dient der Begriff "Bright" Individuen, die ein Leben ohne übernatürliche oder mystische Elemente führen, dazu sich positiv darzustellen. Für Personen übernatürlichen Glaubens wurde übrigens der Begriff "Supers" gewählt, der auch positiv besetzt ist.

Der Begriff soll also keine Abgrenzung nach dumm oder klug, gut oder böse bewirken. Dass der Begriff Aufmerksamkeit erregt, ist aber durchaus erwünscht, um den Anliegen der Bewegung in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Wie gut dieses Konzept aufgeht, sieht man daran, dass sich unter www.the-brights.net bereits mehr als 1.700 Personen als Brights aus dem deutschsprachigen Raum registriert haben. Seitdem die Idee Anfang 2003 ins Leben gerufen wurde, gab es außerdem ein beachtliches Medieninteresse (s. Bibliographie).

Brights sind nicht religionsfeindlich

Entgegen vieler Missverständnisse von Seiten der Presse sind die Brights nicht religionsfeindlich. Den Brights geht es vielmehr darum, das Verständnis und die gesellschaftliche Anerkennung des naturalistischen Weltbilds zu fördern. Der Gedanke soll vermittelt werden, dass Menschen mit einem naturalistischen Weltbild die Gesellschaft positiv beeinflussen können.

Trotzdem bedeutet das nicht, dass es jedem der sich als Bright bezeichnen möchte, strikt untersagt wäre Religionskritik auszuüben. Er sollte dies dann aber nicht explizit mit Bezug auf seine Zugehörigkeit zu den Brights machen. Daher ist es auch kein Widerspruch, dass sich Dawkins als Bright bezeichnet, obwohl er ein starker Kritiker der Religionen ist.

Unterschiede zwischen USA und Deutschland

Während die Brights in den USA, wo die Brights-Bewegung ihre Wurzeln hat, vor allem mit weit verbreiteter Ächtung von Bürgern ohne Gottesbezug zu kämpfen haben, sind die Probleme der Brights im deutschsprachigen Raum oft anderer Art. Hier sind es vorwiegend historisch gewachsene Verflechtungen zwischen Staat und Kirche, die den Brights Sorgen bereiten. Auch Ungleichbehandlungen im Berufsleben in Bereichen in denen konfessionelle Arbeitgeber vorherrschend sind, stellen ein großes Problem dar. Es gibt also auch hier genügend zu tun für die Brights.

Der neue Förderverein versucht den Einfluss der Bewegung zu verstärken und hilft neue Bereiche zu erschließen. So kann der Verein als Vertreter einer größeren Gruppe geschlossen auftreten, während ein einzelner Bright streng genommen nur für sich selbst sprechen kann. An den Verein wird außerdem die Hoffnung geknüpft, dass er als Ansprechpartner für die Presse Missverständnisse bezüglich dem Wesen der Brights-Bewegung zukünftig vermindern kann. Auch der Kontakt zu anderen säkularen Organisationen soll durch die Vereinsstruktur erleichtert werden. Um Individuen, die sich der Brights Bewegung zugehörig fühlen, darin zu unterstützen miteinander Aktionen durchzuführen, betreibt der Verein die Organisationsplattform Brights Deutschland. Dort können sich Brights im Forum treffen und über die Webseite nach außen präsentieren.

Fördergemeinschaft für die Brights-Bewegung

Der Verein "die Brights-FG e.V." wirkt als Fördergemeinschaft für die Bewegung und kann solche Aktionen auf Wunsch finanziell und ideell unterstützen, insofern diese nicht mit den Zielen des Vereins in Widerspruch stehen. Die Bewegung agiert jedoch vollkommen unabhängig vom Verein und darf nicht mit diesem verwechselt werden. Der Verein beabsichtigt zum Beispiel nicht, die Brights-Bewegung zu repräsentieren, sondern stellt lediglich die Prinzipien der Brights dar. Vertretungsbefugt ist der Verein nur für seine Mitglieder. Er ist selbst Teil der Bewegung, aber nicht dessen Verkörperung.

Über die recht allgemein gehaltene Ausrichtung der Bewegung hinaus verfolgt der Verein eigene konkrete Ziele, die mit den Prinzipien der Brights kompatibel sind. Dazu gehört der Dialog zu Vertretern anderer Weltanschauungen, die Hilfe für religiös Verfolgte, das Hinweisen auf Ungleichbehandlungen von Naturalisten und der Schutz der Freiheit von Wissenschaft und Kunst. Zum Erreichen dieser Ziele sind auch Veranstaltungen geplant, die im Namen des Vereins stattfinden.

Wegen seiner demokratischen Struktur ist der Verein stark vom Engagement seiner Mitglieder abhängig. Die Fördergemeinschaft würde sich freuen, wenn sie bald viele neue, motivierte Mitglieder bei sich begrüßen könnte.

Peter Janotta