Nachruf auf Fritz Bode

BREMEN. (pfw) Der Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW) trauert um Fritz Bode , der am 4. Oktober 2008 starb. Der Präsident des DFW gedenkt des Weggefährten.

 

Das Ableben von Fritz Bode hat großen Schmerz und tiefe Trauer erzeugt. Seiner Lebensgefährtin Elisabeth, mit der er über fünfzig Jahre gemeinsam harmonisch den Hauptteil seines Lebens gestaltete, fehlt nun die warme Hand neben sich. Seine Kinder vermissen ihn.

Auch wir freigeistig gesinnten Menschen trauern um einen aufrichtigen und unbeugsamen Streiter für unsere gemeinsamen Ideale von Aufklärung, Freiheit und Humanismus, um den ehemaligen Präsidenten des Dachverbandes Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW). Er war uns in den Jahren seines Wirkens in der freigeistigen Bewegung stets ein Vorbild. Nehmen wir Abschied von einem lebensfrohen und naturverbundenen Freund, der vielen so viel bedeutet hat und dessen Tod eine nicht zu füllende Lücke gerissen hat. Halten wir unsere Erinnerungen wach, damit er in ihnen weiterlebt.

Fritz Bode lebt fort in seinen Werken und Ideen, die für uns bedeutsam sind. Ein ganz wichtiger Gedanke hat ihn besonders stark beschäftigt: Kann der Mensch frei und ohne religiöse Dogmen sein Leben selbstbestimmt und mündig gestalten? Und wie kann eine demokratische Gemeinschaft der Menschen tolerant und human entwickelt werden? Fritz Bode war Zeit seines Lebens ein politischer Mensch, der vor allem durch Friedenssehnsucht, sozialdemokratische Ideale und freigeistig-humanistische Haltungen geprägt war. Er hat sich für Humanismus und Geistesfreiheit eingesetzt, damit niemand den menschlichen Geist und eine frei gewählte Lebensanschauung bevormundet, damit der Glaube fest und ohne Zwang sei! Tabus, Vorurteile und Dogmen stehen dem freien Denken und Glauben entgegen. Dies hat er stets durch seine Reden und sein Tun aktiv gefördert. Die Bündelung der freigeistigen Kräfte war eine zentrale Maxime seines Wirkens.

1931 in Springe in einer Arbeiterfamilie geboren, hatte Fritz Bode in seiner Kindheit negative Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus. Er selbst kam in so genannte Umerziehungsheime, die den Charakter eines Kinder-KZs hatten. Die Erfahrungen in seiner Kindheit haben ihn nach 1945 antifaschistisch und sozialdemokratisch aktiv werden lassen. Albert Heuer wurde sein Förderer für die freigeistige Arbeit im Volksbund für Geistesfreiheit ab 1950, dem späteren DFW. Besonders hervorhebenswert waren seine beruflichen Anstrengungen in der Bildung und Erziehung junger Menschen. Als Lehrer und später als Rektor einer Sonderschule in Bremen hat er sein Können als Sonderpädagoge und Psychologe für das Gemeinwohl eingesetzt.

Fritz Bode hatte ab 1958 den Vorsitz der Freireligiösen Jugend Deutschlands inne gehabt. Viele weitere Funktionen im freigeistigen Bereich prägten sein Leben. Es seien hier nur genannt seine Arbeit als jahrzehntelanger Sprecher der Freigeistigen Gemeinschaft Bremen, die damals dem BFGD angehörte, als Grundsatz- und als Bildungsreferent des BFGD und als Vorsitzender der Eekboom-Gesellschaft, die sich der freigeistigen Kultur verschrieben hatte. Wichtige Bücher hat er dort mit herausgegeben: „Lieder des Lebens", „Unser Sterben im Leben" und das Jugendfeierbuch „Geh deinen Weg".

Als Sprecher und Redner hat er das kulturelle Leben in unseren freigeistigen Gemeinschaften maßgeblich beeinflusst und gestaltet. Er hat vor allem zu Jugendweihen bzw. Jugendfeiern von 1955 bis 2000 als Festredner und Jugendstundenleiter fungiert, hat auf ca. 1200 Trauerfeiern und zu 150 Ehe- sowie Namensfeiern gesprochen. Das ist eine enorme ehrenamtliche Leistung, für die wir besonders dankbar sind.

Wir danken Fritz Bode, einem standfesten, gerechten und liebenswerten Menschen, dessen Erfüllung darin bestand, für seine Frau und Familie und für seine Freunde und Weggefährten da zu sein. Dabei stellte er zugleich sein Leben in die wesentlichen Zusammenhänge unserer Zeit. So möge er in unseren Erinnerungen wach bleiben!

Nun hat er uns allein gelassen. Ohne ihn werden wir unser weiteres Leben gestalten und das freigeistige Erbe fortsetzen. Und seiner stets erinnern!

Dr. Volker Mueller
Präsident des DFW