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09. 05. - 12. 05.

Denis Diderot : Wissenschaften und Künste

Wissenschaftliche Tagung der Freien Akademie (FA) in der Frankenakademie Schloss Schney

Die Freie Akademie wird ihre Tagung im Jahr 2013 in der Frankenakademie Schloss Schney (bei Lichtenfels) zum Thema „Denis Diderot und der Zusammenhang der Wissenschaften und der Künste“ durchführen. Geleitet wird die Tagung vom Präsidenten der FA, Herrn Dr. phil. Volker Mueller.

Sie wird sich intensiv mit den historischen und aktuellen Inhalten freien aufklärerischen Denkens und seinen gesellschaftlichen, weltanschaulichen und wissenschaftlichen Wirkungen beschäftigen, die zu revolutionären Veränderungen geführt haben. Besonderes Augenmerk wird dem enzyklopädischen Zusammenhang und den Wechselwirkungen von Philosophie, Wissenschaften, freien Künsten und mechanischen Künsten seit dem 18. Jahrhundert gewidmet. Anlass der Tagung ist der 300. Geburtstag eines der schillerndsten und inspirierendsten Köpfe der europäischen Aufklärung: Denis Diderot (1713–1784), der freidenkende Philosoph, Wissenschaftler, Techniker, Schriftsteller, Dramatiker und Enzyklopädist. Aus der Zeit der Aufklärung heraus entwickelten sich Geistesfreiheit, Humanismus und Menschenrechte.

In unserer Gegenwart sind ein vorurteilsfreies Denken und die ethische Dimension der wissenschaftlichen Welterklärung immer mehr von Bedeutung. Aus der europäischen Aufklärung kritisch zu lernen und die Befähigungen weiter zu qualifizieren, die gesellschaftspolitischen, sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts selbstbestimmt anzunehmen und zu meistern, sind wichtige Anliegen unserer Tagung. Eine Idee vom Ganzen immer wieder neu zu entwickeln, führt zu einem komplexen Verständnis unserer Gegenwart. Im Mittelpunkt der Befassung mit historischen und aktuellen Aspekten der Aufklärung stehen

  • die Entwicklung und Proklamierung der Menschenrechte und die Durchsetzung der bürgerlichen Verhältnisse für „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“,
  • das Programm zur Überwindung der Unmündigkeit des Menschen und zur Entwicklung der kritischen Vernunft für die Beurteilung der Wirklichkeit,
  • die Zusammenhänge der Wissenschaften, die freien Künste und die Entwicklungen von Technikwissenschaften und Technologie,
  • die geistigen Vorbereitungen gesellschaftlicher Änderungen zur Überwindung knechtender und ungerechter sozialer Verhältnisse,
  • ein beginnendes Entwicklungsdenken in Natur und Gesellschaft.

Die Rekonstruktion der über 300-jährigen Aufklärung in Europa ist eine nicht vollendete Aufgabe. Die Weltanschauung der Aufklärung beinhaltet einen Komplex verschiedener Fragen und Aspekte und entwickelt sich selbst fort. Wenn wir auch feststellen können, dass die Aufklärung in den fortschrittlichen bürgerlichen Umwälzungen des 18. Jahrhunderts die größten Wirkungen erzielt hat, so ist sie nach wie vor nicht abgeschlossen. Sie hat grundlegende Werte- und Daseinsfragen des menschlichen Denkens und Zusammenlebens aufgeworfen, die für unsere Gegenwart und Zukunft von eminenter Bedeutung sind.

Die europäische Aufklärung hat Konsequenzen für Philosophie und Weltanschauung und für Wissenschaft, Kunst und Technik. Sie führte zu einer naturalistischen Wende der Philosophie, zu einem Pantheismus, Deismus und Materialismus, der die Welt aus sich selbst heraus und als naturgesetzlichen Prozess – ohne übernatürliche Kräfte – auffasst, erklärt und erkennt. Sie förderte Menschenrechte und Humanismus.