Nigeria / Boko Haram

Islamisten töteten ihre Ehefrauen

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Logo von Boko Haram
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BERLIN. (hpd) Nach Medienangaben haben Angehörige der islamistischen Terrormiliz Boko Haram wegen des Vorrückens der Regierungstruppen ihre Ehefrauen ermordet.

Nach Augenzeugenberichten wurden im Nordosten Nigerias dutzende zwangsverheiratete Frauen von Kämpfern der Islamistengruppe Boko Haram ermordet worden. Es heißt, dass die Islamisten in der Stadt Bama befürchtet hätten, von vorrückenden Soldaten getötet oder von ihren Ehefrauen getrennt zu werden. Die Islamisten hätten ihre Frauen getötet, um zu verhindern, dass sie Soldaten oder sogenannte Ungläubige heirateten.

Ein Mitglied einer Bürgerwehr, die an der Seite der Armee zur Befreiung von Bama kämpfte, berichtete von "dutzenden Frauenleichen" in der nahegelegenen Stadt Gwoza. Dorthin waren die Boko Haram-Kämpfer geflohen, nachdem sie von dem bevorstehenden Angriff auf Bama erfuhren. Nach Angaben des schweizerischen Tagesanzeigers liessen sich de Angaben zunächst nicht überprüfen. "Der für Nigerias nationale Sicherheit zuständige Sprecher Mike Omeri erklärte, sich um eine Überprüfung zu bemühen."

Der Angriff auf die Stadt Bama war Teil der Offensive von Nigerias Militär, die mit internationaler Hilfe in den vergangenen Monaten gegen die Extremisten von Boko Haram vorgerückt waren, die zuvor große Gebiete teils ohne Widerstand der Armee unter ihre Kontrolle gebracht hatten.

Dem Terror der Islamisten von Boko Haram fielen in Nigeria seit 2009 mehr als 13.000 Menschen zum Opfer. "In Schulen und an Universitäten tötete die Gruppe bereits zahlreiche Schüler und Studenten, weil diese nach einem sogenannten ungläubigen Lehrplan unterrichtet würden" schreibt n-tv und erinnert auch an die Entführung mehrerer Hundert Mädchen, die nach Angaben der Terrorgruppe als Sklavinnen verkauft oder an eigene Kämpfer zwangsverheiratet worden sein sollen.

Ob unter den jetzt gefundenen Opfern sich auch einige der entführten Mädchen befinden, ist nicht bekannt.