Die radikal-muslimischen Taliban fordern, dass sich alle Frauen in Afghanistan verhüllen – das betrifft selbstverständlich auch TV-Journalistinnen. Dass Moderatorinnen nun mit Burka die Nachrichten verlesen sollen, löst Empörung aus. Aus Solidarität haben die männlichen Kollegen die Kampagne #FreeHerFace gestartet und aus Protest auch ihr Gesicht maskiert. Nicht nur Journalist*innen unterstützen den Hashtag.
Die beiden Bonner Sozialwissenschaftler Conrad Schetter und Katja Mielke legen mit "Die Taliban. Geschichte, Politik, Ideologie" eine kurze, aber problemorientierte Einführung mit systematischer Struktur zum Thema vor. Gerade angesichts der letztgenannten Aspekte erhält man hier wichtige Einschätzungen für den Kontext und die Wirkungen, was ansonsten bei der berechtigten Empörung über die Taliban verloren geht.
Im Dezember 2021 wurde Priyantha Kumara von einem bis auf 800 Personen angeschwollenen rasenden Mob getötet und sein Körper im Anschluss angezündet. Der Grund: Er hatte ein Poster der islamistischen Tehreek-e-Labbaik-Partei entfernt. Der Mord hatte in Pakistan für Entsetzen gesorgt. 89 Männer wurden in diesem Jahr nun zur Todesstrafe beziehungsweise Haftstrafen und Zahlungen an die Hinterbliebenen des Toten verurteilt.
Am Morgen des 12. Mai wurde die Studentin Deborah Samuel Yakubu (eine Christin) von einem islamistischen Mob wegen Blasphemievorwürfen ermordet. Die Täter waren ihre Studienkameraden. Leo Igwe von der Humanistischen Vereinigung in Nigeria verurteilte die Tat, während erste Täterfestnahmen zu gewalttätigen Protesten von Muslimen führten.
Nur wenige Tage vor der NRW-Wahl ist die dortige CDU in einen neuen Graue-Wölfe-Skandal verwickelt. Dieses Mal war es der Neusser CDU-MdL Jörg Geerlings, der den türkischen Rechtsextremisten einen Besuch abstattete. Wäre das ein Einzelfall, könnte man seinen Beteuerungen, er habe nicht gewusst, wo er da war, Glauben schenken. Aber insbesondere aufgrund der Vorgeschichte von 2014 sind diese Rechtfertigungen nicht mehr glaubwürdig. Offenbar hat sich an dem Islamismus-Problem der NRW-CDU trotz der damaligen Skandale und Auseinandersetzungen bis heute nichts geändert. Ein Kommentar.
Der Krieg in der Ukraine ist ein Segen für die Taliban. Die bärtigen Gotteskrieger in Afghanistan können ohne internationale Aufmerksamkeit schalten und walten, wie sie es für richtig und islamisch halten. Die afghanischen Frauen fühlen sich wie gefangen in einem Zombiefilm.
Die bekannte Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer legt mit "Der Architekt des Islamismus. Hasan al-Banna und die Muslimbrüder" eine Studie zur Frühgeschichte des Islamismus vor. Einerseits hat man es bezüglich der Darstellungen mit einer beeindruckenden und lehrreichen Forschungsleistung zu tun, andererseits fehlt es nicht selten an kritischen Einordnungen von Positionen und Strategien.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker warnt vor Versuchen Erdoğans, die türkische Gesellschaft zu spalten. Wenn der geschwächte Präsident den sunnitischen Islam zur Staatsreligion mache, litten religiöse Minderheiten.
Der Zentralrat der Muslime (ZMD) hat Anfang vergangener Woche die wegen ihrer Bezüge zur Muslimbruderschaft umstrittene Deutsche Muslimische Gemeinschaft (DMG) ausgeschlossen. Die ungewöhnlich wortkarge Pressemitteilung dazu wirft jedoch Fragen auf.
Anfang Dezember wurde Priyantha Kumara, Export-Manager einer Textilfabrik, von einem wütenden Mob in Sialkot der Blasphemie bezichtigt. Er wurde gejagt, totgeschlagen und sein Körper angezündet. Sein Vergehen war das Entfernen von Parteiwerbung aus Unternehmensräumen, die unter anderem mit religiösen Versen bedruckt gewesen sein soll. Dutzende beteiligten sich am Mord, Hunderte an der Verbrennung, viele machten sogar Selfies mit dem brennenden Körper. 131 Verdächtige wurden festgenommen.
Pakistan hat das kürzlich erlassene Verbot der radikal islamistischen Partei TLP (Tehrik-e-Labbaik Pakistan) aufgehoben. Nachdem diese im Herbst 2020 ihre Anhänger wegen der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen zu gewaltsamen Protesten aufgerufen hatte, wurde sie von der Regierung zur terroristischen Vereinigung erklärt. In einem Kompromiss hat die Partei nun zugesagt, künftig von Gewaltaufrufen abzusehen, während die Regierung sogar eine ihrer Forderungen dem Parlament vorgelegt hat. Die Aufhebung des Verbots ist ein klares Signal, dass das Land weiterhin an seinem drakonischen Blasphemiegesetz festhält.
Eltern werden wenig Bedenken haben, ihre Kinder in eine Einrichtung gehen zu lassen, die sich "Haus der Integration" nennt. Tatsächlich kommen Jugendliche in der angeschlossenen Moschee jedoch mit Extremisten in Kontakt.
Das queere "Soura Film Festival" zeigte am 22. Oktober die Filmdokumentation "Seyran Ateş: Sex, Revolution and Islam". Eine vorgesehene Podiumsdiskussion über den Film, der die Gründung und Arbeit der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee zeigt, wurde kurzfristig abgesagt mit der Begründung, Seyran Ateş solle kein Podium für ihre "islamophoben" Auffassungen geboten werden.
Die Bilder der islamistischen Terroranschläge vom 11. September 2001 haben sich tief in unser kollektives Gedächtnis eingegraben. Die Anschläge veranlassten den Westen zum "War on Terror", dessen Auswirkungen wir bis heute spüren.
Nach der Machtübernahme der Taliban müssen viele Menschen in Afghanistan um ihr Leben fürchten. Säkulare und Homosexuelle werden mit dem Tod bedroht, Mädchen und Frauen von Schule, Beruf und Universität verbannt, sonst drohen ihnen barbarische Strafen. Sie sind die ersten Opfer der Islamisten, beklagt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).