"Diskriminierung durch Kirchen endlich stoppen"

patrick_breyer.jpg

Dr. Patrick Breyer
Dr. Patrick Breyer

Die Landessynode der Nordkirche will Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften die Möglichkeit einer "Segnung" eröffnen. Das ist sehr löblich, sollte jedoch in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein. Der schleswig-holsteinische Landtagsabgeordete Dr. Patrick Breyer fordert ein Ende der Diskriminierung durch die Kirchen.

Der Landtagsabgeordnete Dr. Patrick Breyer von der Piratenfraktion erklärt, warum Diskriminierung damit trotzdem an der Tagesordnung bleiben wird: "Unser Grundgesetz verbietet eine Diskriminierung wegen der sexuellen Orientierung oder Religionszugehörigkeit. Doch bei den Kirchen ist solche Diskriminierung vielfach Glaubensinhalt."

Denn auch nach dieser Abstimmung will die Nordkirche gleichgeschlechtlichen Paaren eine Trauung verweigern und lediglich eine "Segnung" anbieten. Kirchengemeinden, die selbst eine Segnung ablehnen, bleiben ausdrücklich "respektiert und geschützt". Gleichstellung sieht anders aus.

Als Arbeitgeber greifen Kirchen und kirchliche Einrichtungen nach wie vor tief in die private Lebensführung (potenzieller) Angestellter ein, selbst in öffentlich finanzierten Sozialeinrichtungen: Immer wieder werden Konfessionslose und Angehörige nichtchristlicher Religionsgemeinschaften ausgeschlossen oder gekündigt, selbst wenn sie nur als Reinigungskraft oder in der Küche tätig sind.

Die Antidiskrimierungsbeauftragte des Landes hat selbst einen solchen Fall geschildert. Dr. Breyer weist darauf hin, dass der Landtag erst vor wenigen Tagen gefordert hat, solche Diskriminierung gesetzlich zu verbieten.

"Bis heute zahlt der Staat jährlich Millionenbeträge an die Kirchen ohne Gegenleistung, erhebt eine Kirchensteuer, verbietet Unterhaltungsveranstaltungen und Filme an stillen Feiertagen, fordert sogar Gebühren für den Kirchenaustritt. Damit muss endlich Schluss sein!"

Dr. Patrick Breyer, auf dessen Initiative hin auch verhindert werden konnte, dass ein Gottesbezug in die Landesverfassung aufgenommen wurde, betont, die Piratenpartei setze sich "deshalb seit langem für eine vollständige Trennung von Staat und Kirche ein."