Schon häufig in der Geschichte bildete die Allianz aus Thron und Altar eine sichere Herrschaftsgrundlage. Von dieser altbewährten Taktik macht auch der russische Präsident Wladimir Putin Gebrauch. Er selbst soll zwar Atheist sein, doch nach außen gibt er sich als frommes Kirchenmitglied. Er verhalf der russisch-orthodoxen Kirche zu erneuter Bedeutung in der Gesellschaft, dafür erweist sie sich als treue Unterstützerin seiner Politik, auch im aktuellen Ukraine-Krieg.
Kirchenaustritte, geringe Taufquote und Wegsterben alter Kirchenmitglieder führen 2022 offenbar zu einem nie da gewesenen Schwund in den beiden großen Kirchen. Dies belegen jedenfalls die bereits vorliegenden Daten für das erste Quartal 2022 in der Millionenstadt München. Da dort etwa zwei Prozent der Einwohner Deutschlands leben, darf man darin durchaus einen Trend erkennen.
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. unterstützt Wladimir Putins Aggressionskrieg gegen die Ukraine. Deshalb fordern nun ukrainische Priester einen Kirchenprozess gegen das Oberhaupt der Kirche, zu der auch sie gehören. Andere, nicht-russische orthodoxe Gemeinden trennen sich ebenfalls vom Moskauer Partriarchat.
Am Mittwoch haben die Abgeordneten des Haushaltsausschusses des Bundestages beschlossen, dass der Verein zur Unterstützung von Betroffenen sexueller Gewalt in der Kirche "Eckiger Tisch" in Zukunft mit 400.000 Euro aus dem Etat des Bundesinnenministeriums gefördert wird. Der Geschäftsführer der Organisation zeigte sich in einer ersten Stellungnahme hocherfreut über die Entscheidung.
Dass die russisch-orthodoxe Kirche unter Kyrill I. den Krieg Russlands gegen die Ukraine massiv unterstützt, sorgt bei anderen russisch-orthodoxen Glaubensgemeinschaften für großen Unmut. Weltweit sagten sich einige bereits explizit vom Moskauer Patriarchat los.
Seit der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens durch die Kanzlei Westpfahl Silker Wastl ist der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks (BR) verstärkt im Fokus der Öffentlichkeit. Das hängt vor allem mit dem Vorsitzenden des Rundfunkrats Dr. Lorenz Wolf zusammen. Ihm wird im Missbrauchsgutachten vorgeworfen, Missbrauchsfälle im Erzbistum vertuscht zu haben. Der Bund für Geistesfreiheit München (bfg München) nimmt die öffentliche Diskussion zum Anlass und fordert eine Reform des zentralen Entscheidungs- und Kontrollgremiums im BR und die überfällige Anpassung an gesellschaftliche Realitäten - angefangen beim Vorstand des Rundfunkrats und bei den Ausschüssen.
Anlässlich der Rückkehr von Kardinal Woelki möchte das Aktionsbündnis Betroffeneninitiativen daran erinnern, dass nicht nur das Erzbistum Köln den sexuellen Missbrauch in katholischen Einrichtungen unzureichend aufgearbeitet hat. Hierzu hat das Bündnis eine Collage mit Fotos aus mehreren Bistümern veröffentlicht. Das Aktionsbündnis ruft in den Sozialen Medien dazu auf, dass sich Menschen aus ganz Deutschland an der Aktion beteiligen und sich mit dem Hashtag "KölnIstÜberall" vor einer Kirche fotografieren und dies teilen.
Gottesdienste, vor allem bei großen Gemeinden, die Lautsprecher verwenden und ganze Nächte durchbeten und -singen, können die komplette Nachbarschaft wach halten. Kenias atheistische Organisation ruft nun Kirchen und Moscheen dazu auf, ihre Lärmverschmutzung zu reduzieren. Rückhalt finden sie dabei in der kenianischen Gesetzgebung zur Vermeidung von Lärm. Einen ersten Erfolg gibt es mit dem Versprechen einer Kirche, die Lautstärke zu reduzieren, bereits.
Es ist eine "Bilanz des Schreckens", ein Dokument des Wegsehens und Vertuschens – und das inmitten der Institution, die so gern Deutungshoheit in Fragen der Moral beansprucht. Die Veröffentlichung des Münchner Missbrauchsgutachtens vor gut einer Woche, am 20. Januar, ließ bei Gläubigen auch die letzten Illusionen über die Vertrauenswürdigkeit "ihrer" Kirche verpuffen. Für nicht wenige war es der entscheidende Anstoß, der Institution auch formal den Rücken zu kehren.
Die christlichen Kirchen sind in der westlichen Welt auf der Sinnsuche. Sie haben zwar den Glauben an Gott, seinen Sohn und den Heiligen Geist, doch sie teilen diesen mit immer weniger Leuten.
Deutschland spricht darüber, 2G zur Grundlage der Teilnahme am öffentlichen Leben zu machen. Ganz Deutschland? Nein. Eine seltsam anmutende Sekte aus längst vergangen geglaubten Zeiten hält ihre Mitglieder für virenresistent. Auch ohne Impfung.
Wenn ein Rapper und eine Sängerin ein Video drehen, lässt das im Normalfall nur den Puls der Fans steigen. Anders aber bei C. Tangana und Nathy Peluso, die Teile ihres Videos mit heißen Tanzeinlagen ausgerechnet in der Kathedrale von Toledo gedreht haben. Obwohl er angeblich von nichts gewusst und kein Einverständnis zum Videodreh erteilt hat, hat sich der Erzbischof von Toledo, Francisco Cerro, entschuldigt und neue Regeln für Aufnahmen in Gotteshäusern angekündigt.
Nun steht es endgültig fest: In Templin dürfen die Nudelmessehinweisschilder der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland (KdFSMD) dauerhaft hängen bleiben. Vertreter der christlichen Kirchen Templins schreckten zuletzt auch vor Verleumdung der KdFSMD nicht zurück, um den Erhalt der Schilder zu verhindern.
Ist die Taufe nur ein Trick der Kirchen, um sich Nachwuchs und Mitglieder zu sichern? Oder hat das "Heilige Ritual" darüber hinaus irgendwelche Auswirkungen? Das fragt sich Hugo Stamm in seiner aktuellen Kolumne.
Homophobie ist man aus der Kirche gewohnt. Erst in diesem Jahr betonte beispielsweise die vatikanische Glaubenskongregation noch einmal ihre Ablehnung der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Ein schwedischer Pfarrer hat den Spieß nun umgedreht: er weigert sich, heterosexuelle Menschen zu trauen. Damit will er die Kirche von Schweden zum besseren Schutz der Rechte queerer Personen bewegen.