Saudi-Arabien und der Regenbogen

Wo Farben gefährlich sind, weil sie schwul machen

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In Saudi-Arabien dürfen weder Spielsachen noch Kleidung in Regenbogenfarben verkauft werden – das verstoße gegen die öffentliche Moral. Deshalb sind Beamte durch die Läden gelaufen und haben sämtliche Produkte in Regenbogenfarben konfisziert. Die Farben des Regenbogens, die ein Symbol der Toleranz verkörpern, würden eine "vergiftete Botschaft" an die Kinder schicken. Saudi-Arabien steht mit dieser Weltsicht nicht alleine da.

Wegen angeblichen Verstoßes gegen den muslimischen Glauben und die öffentliche Moral haben Beamte des Handelsministeriums in Saudi-Arabien Spielzeug in Regenbogenfarben konfisziert. Aus den Geschäften der Hauptstadt Riad werde außerdem entsprechende Kinder-Kleidung entfernt, zitiert Deutschlandfunk Kultur das staatliche Fernsehen. Die Farben würden eine "vergiftete Botschaft" an die Kinder schicken.

Haarspangen, Hüte und Federmäppchen in Regenbogenfarben wurden aus den Läden verbannt. Wie die BBC berichtet, hieß es im staatlichen saudischen Fernsehen, die Gegenstände in Regenbogenfarben würden Homosexualität fördern. Ein Beamter habe gegenüber dem staatlichen Fernsehsender gesagt, die Produkte "widersprechen dem islamischen Glauben und der öffentlichen Moral".

Katar hat ebenfalls schon regenbogenfarbene Waren verbannt

Das Handelsministerium habe getwittert, dass seine Teams "Produkte beschlagnahmen, die Symbole und Zeichen enthalten, die zur Abweichung aufrufen und dem gesunden Menschenverstand widersprechen". Geschäfte, die diese Artikel verkaufen würden, könnten mit rechtlichen Sanktionen rechnen.

Im Dezember wurden bereits im benachbarten Katar regenbogenfarbene Spielzeuge aus Geschäften beschlagnahmt. Der Regenbogen gilt als Symbol für Toleranz gegenüber sexuellen Orientierungen und könnte laut den Behörden in Saudi-Arabien Homosexualität bei jungen Menschen fördern. In den Golfstaaten wird vor der "Unterstützung der Homosexualität" gewarnt. Das kuwaitische Außenministerium habe zu Beginn des Pride-Monats Juni den ranghöchsten US-Diplomaten in dem Golfemirat einbestellt. Die US-Botschaft hatte zum "Pride Month" ein Bild einer Regenbogenflagge in den Sozialen Medien veröffentlicht, heißt es bei Männer.

Kein Regenbogen in Richtung Ungarn

Der Regenbogen und seine Farben waren im vergangenen Jahr auch Thema beim Europäischen Fußballverband Uefa. Es stand die Frage im Raum, ob das Stadion beim Spiel Deutschland gegen Ungarn in Regenbogenfarben angestrahlt werden sollte. Es sollte ein Statement in Richtung des ungarischen Staates sein, der eine Woche zuvor mehrere Gesetze geändert hatte, um Informationen über Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit zu verbieten. "Doch die Uefa tritt nur dann für Menschenrechte ein, wenn sie niemandem wehtut", kommentierte dies ein Autor in der Zeit.

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