Türkei

Erdogan verabschiedet sich vom Laizismus

In der TAZ schreibt Cigdem Akyol über die Allmachtsfantasien des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Sie beklagt, dass ihn niemand dabei aufhält, den laizistischen Staat Türkei zu demontieren.

Ali Mehmet Celal Sengör verkörpert all das, wofür der Staatspräsident nicht steht: er wird als "Hardcore-Kemalist" beschrieben. Er gehört zu den lautesten Atheisten der Türkei – und zu den schärfsten Kritikern des Systems Erdogan.

In der TAZ wird er mit dem Satz zitiert: "In einer Zivilisation können viele Meinungen nebeneinander existieren, ohne dass sich die Menschen einander umbringen... Die Türkei hat dasselbe Kulturniveau wie Afghanistan. Denn Glauben und Politik gehören nicht zusammen, das ist keine Demokratie."

Sengör kritisiert die Politik des Präsidenten als Bedrohung für die Wissenschaft und die Zivilisation. 

Erdogan baut die Türkei in einen islamischen "Ein-Mann-Staat" um und die Regierung verabschiedet sich Schritt für Schritt von dem immer noch obligatorischen Laizismus.