Heidenlärm und Heidenspaß

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Santa-Claus-Biker / Fotos © Evelin Frerk

BERLIN. (hpd) Am ersten Samstag nach Nikolaus kamen rund 200 Santa-Claus-Biker zur Bescherung vor das Brandenburger Tor – mit ihren schweren dröhnenden Maschinen, passend kostümiert und viel Spaß daran, dem Kinderhospiz „Berliner Herz“ eine Freude machen zu können.

Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg hatte für die lebensbegrenzt erkrankten Kinder seines ambulanten Kinderhospizes am ersten Samstag nach Nikolaus mit ihren Familien und Familienbegleiterinnen und -begleitern eine Art Weihnachtsfeier veranstaltet. Im großen Saal des Allianz-Forums am Pariser Platz wurde im Warmen mit allerlei Darbietungen gefeiert, während vor der Tür bei herbstlichen Temperaturen leicht oberhalb des Gefrierpunktes ein Transportwagen mit Glühwein und Becherstapeln aufgebaut wurde – in Erwartung von Mitgliedern des Berliner Motorradvereins „Santa Claus on Road“. Auch Biker sind berufstätig und so ging am eigentlichen Nikolaus nichts, am darauf folgenden Samstag dann aber ‚volle Kanne‘.

Das ambulante Kinderhospiz „Berliner Herz“ des Humanistischen Verbandes in Berlin und Brandenburg wird im kommenden Jahr mit einer teilstationären Einrichtung für lebensbegrenzt erkrankte Kinder und Jugendliche im Berliner Stadtteil Friedrichshain ergänzt. Die Einrichtung soll es Eltern und Familien ermöglichen, ihre Kinder in Kurzzeitbetreuung zu geben, um einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen oder um einfach mal eine Auszeit von der alltäglichen Pflegesituation zu nehmen. Die Einrichtung ist deutschlandweit einmalig.

Bei der Einrichtung des Hauses wollen die Männer und Frauen des Berliner Motorradvereins „Santa Claus on Road“ unter dem Motto „Christmasbiker für Bedürftige“ behilflich sein und haben in den vergangenen Wochen und Monaten Sach- und Geldspenden gesammelt. Diese wurden nun in Anwesenheit von rund 200 Bikern am vergangenen Samstag anlässlich der „14. Berlin Christmas Biketour 2011“ auf dem Pariser Platz, angesichts des Brandenburger Tors und der großen geschmückten norwegischen Tanne, übergeben. Die An- und Abfahrt der Biker war, trotz ihrer Santa-Claus- und Engelskostüme, ein „Höllen-“ oder auch „Heidenlärm“.

Es war den Bikern auch gelungen, Unternehmen zu finden, die bei der Gestaltung des Gartens des neuen teilstationären Hospiz helfen oder dem Haus einen freundlich-farbigen Anstrich geben werden. Die Gutscheine dafür und schriftlichen Zusagen für Weiteres zur Einrichtung des Hauses, wurden in einer kleinen Feier dem Geschäftsführer des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg, Manfred Isemeyer, ausgehändigt. Dem machte das laute Spektakel ein sichtliches, wenn auch – ihm gemäß – stilles Vergnügen: „Das ist doch mal etwas Anderes, als die sonstige Schreibtischarbeit.“

C.F.

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