Neues Medizin-Magazin "MedWatch" gestartet

Betrügerische Therapien aufdecken

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Das Online-Magazin MedWatch will irreführende und gefährliche Medizin-Angebote im Internet aufdecken. Dazu startete jetzt ein Crowdfunding. Die Gründer Nicola Kuhrt und Hinnerk Feldwisch-Drentrup, zwei erfahrene Medizinjournalisten, wollen verlässliche Gesundheitsnews für alle bieten: Fakten und Informationen statt Quacksalberei, Verschwörungstheorien und Fakemeldungen.

"Wir recherchieren in der Grauzone des Internets nach betrügerischen und unseriösen Heilsversprechen", sagt Feldwisch-Drentrup. "Dabei konfrontieren wir Behörden mit den Fällen – und verfolgen, inwiefern sie eingreifen."

"Kokosöl heilt Krebs", "Chlorbleiche hilft bei Autismus" oder "Die Wunderfrucht Garcinia Cambogia lässt die Pfunde purzeln": Derartig haltlose Aussagen finden sich häufig im Netz, gleichzeitig können sie gesundheitsschädliche oder sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Dabei nutzen immer mehr Menschen "Dr. Google" bei Gesundheitsfragen. Doch laut einer Untersuchung der Uni Mainz fühlen rund 45 Prozent der Befragten sich teils "verwirrter", als sie es vorher waren.

Nach einer Studie der Central Versicherung schnitten im Jahr 2015 nur knapp 10 Prozent der bewerteten Webseiten mit "sehr gut" oder "gut" ab – jede dritte war mangelhaft oder ungenügend. "Wir sind immer wieder erschrocken, wie schlecht auch viele professionell gestaltete Gesundheits-Seiten sind", sagt Kuhrt. "Und wie dreist viele Geschäftemacher vorgehen."

Transparenz gegen die ungesunden Seiten des Netzes

Das als gemeinnützig anerkannte Projekt MedWatch will Reportagen, Interviews und Nachrichten zu aktuellen Entwicklungen im Gesundheitssystem bieten. Unterstützt werden die Gründer durch die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche und einen Beirat ausgewiesener Experten: Hierzu gehören der Pharmakologe Gerd Glaeske, der Mediziner und Autor Eckart von Hirschhausen oder Gerd Antes, Direktor des Deutschen Cochrane Zentrums.

In einem Blog hat das Team erste Recherchen veröffentlicht. In gemeinsamer Kooperation mit dem ARD-Magazin "Kontraste" und dem "Stern" hat es etwa recherchiert, wie der Staat beim Schutz vor gefährlichen Wundermitteln versagt.

Das Crowdfunding soll MedWatch zukünftig erlauben, das Online-Magazin aufzubauen und dank der Unterstützung von Lesern unabhängig zu betreiben. Als Teil der Community von MedWatch können sie auch ihre eigenen Erfahrungen und Ideen mit einbringen.

Weitere Informationen zu MedWatch und ein Video zur Crowdfunding-Kampagne finden Sie auf www.medwatch.de.