In der heutigen Zeit löst das Thema "Dämonenaustreibung" oft ein Schmunzeln aus, doch dahinter verbirgt sich eine ernste und bittere Realität. Menschen, die sich an Exorzisten wenden, befinden sich in einer tiefen persönlichen Krise und suchen verzweifelt nach Hilfe. Durch Exorzismus-Apps auf Handys können diese Hilfesuchenden jedoch davon abgehalten werden, professionelle Unterstützung von Ärzten und Therapeuten zu suchen. Besonders gefährdet sind hierbei Jugendliche.
EU – Meinungsfreiheit – Regulieren. Diese drei Vokabeln genügen, um bei manchen eine gewisse Alarmstimmung zu erzeugen. Hat nicht die EU mit dem Artikel 13, der Vorratsdatenspeicherung oder der geplanten Chatkontrolle immer wieder gezeigt, dass sie es mit den Bürgerrechten nicht so genau nimmt? Immerhin garantiert uns vor allem die Meinungsfreiheit ein Leben in Freiheit und Demokratie. Und von der EU geht bekanntlich der Großteil unserer – auch nationalen – Rechtsprechung aus. Da darf man schon mal etwas genauer hinsehen. Sollte man sich Sorgen machen?
Eine der umstrittensten Fragen unserer Zeit ist, ob die rasante weltweite Verbreitung digitaler Medien mitverantwortlich ist für eine Schwächung der Demokratie. Während Öffentlichkeit und Politik die Risiken Sozialer Medien breit diskutieren, argumentieren Technologieunternehmen, dass die Auswirkungen nicht eindeutig belegt sind. Pauschal zu verteufeln sind digitale Medien sicherlich nicht. Allerdings können sie Polarisierung und Populismus – besonders in etablierten Demokratien – befeuern. Darauf weist eine aktuelle Studie hin.
Der Tod von Dr. Lisa-Maria Kellermayr, einer engagierten und tapferen jungen Ärztin, die den Druck eines irrational und verblendet agierenden Mobs und das Alleingelassenwerden damit nicht mehr ertragen konnte, hat wohl niemanden mit einer humanistischen und empathischen Grundeinstellung unberührt gelassen. Von manchen selbst engagierten Menschen erforderte dieser Kulminationspunkt eine Entscheidung, wie weiterzumachen sei. Eine Frage, die nur individuell zu beantworten ist.
Ein Online-Pranger soll seriös arbeitende Menschen und Institutionen als die eigentlich Verantwortlichen für aktuelle Krisen abstempeln. Dabei wird eine Diffamierungsstrategie verfolgt, die zum Ziel hat, die betreffenden Menschen durch Einschüchterung zum Schweigen zu bringen. Nicht nur die Selbsttötung einer Ärztin aus Österreich, die vorher massivem Cybermobbing ausgesetzt war, zeigt, dass hier dringend ein gesellschaftliches Umdenken und behördliches Umschwenken einsetzen sollte.
"Delete your period tracking apps today." Die jüngsten Verbote von Abtreibungen in den USA drängen in die Illegalität, was bisher ein anerkanntes Recht war. Frauen, die sich in einer schwierigen Lage gegen eine Schwangerschaft entscheiden, können zu Mörderinnen gestempelt und mit langjährigen Haftstrafen bedroht werden. Das Urteil des Supreme Court, das dies ermöglicht, ist bigott und frauenfeindlich – und es erhöht den Überwachungsdruck auf Frauen, die künftig unter Verdacht geraten können.
Individualisierung, Säkularisierung und ein wissenschaftliches Bewusstsein verhindern das Entstehen neuer Weltreligionen. Die traditionellen Religionen lassen sich nicht modernisieren.
Der Zentralrat der Konfessionsfreien hat seine Startseite im frischen Design veröffentlicht. Auf der Website ist der neue Look zu sehen, zudem stehen dort die wichtigsten Eckpunkte der politischen Agenda.
Dass Ärzte und Ärztinnen nicht mehr als "Götter in Weiß" gelten, war überfällig und gut. Sie dürfen aber nicht zur neuesten Zielscheibe für Hass werden, bloß weil sie für Impfschutz gegen Corona eintreten, sagt unsere Kolumnistin Natalie Grams-Nobmann.
Vor der US-Wahl 2016 wurde das soziale Netzwerk Facebook von der Internet Research Agency, einer institutionellen russischen Trollfarm, mit zielgerichteten Falschinformationen torpediert. Ein interner Report aus dem Jahr 2019, der der Website MIT Technology Review vorliegt, zeigt, dass das Unternehmen keine effektiven Gegenmaßnahmen ergriffen hat. Im Vorfeld der US-Wahl 2020 waren es Seiten aus dem Kosovo und Mazedonien, teilweise seit Jahren als Trolle bekannt, die Falschinformationen an eine überwiegend US-amerikanische Zielgruppe verbreiteten.
Die Pseudokirche Scientology nutzt das Internet als günstiges Instrument für ihre fragwürdigen Zwecke. Hugo Stamm hat sich einmal umgeschaut, wo und wie die Sekte neue Anhänger zu ködern versucht.
Es ist so weit, die privaten Netzsperren sind da. Seit kurzem ist die "Clearingstelle Urheberrecht im Internet" (CUII) arbeitsfähig und hat auch bereits die ersten Websites gesperrt – ohne Prozess, ohne richterliche Anordnung. Die Provider haben sich damit zum Stiefelknecht der Unterhaltungsindustrie degradiert. Die unheilige Allianz bedroht nicht nur das freie Internet, sondern unser aller Grundrechte. Ein Kommentar.
Sie bezeichnen es selbst als Blasphemie: Die Podcaster Robin Blase und Lisa Ludwig haben sich die "Elf Gebote für das Internet" von der Katholischen Akademie Berlin und dem Kulturbüro der Evangelischen Kirche Deutschlands angeschaut. Ihr Fazit: Die Gebote sind überflüssig.
"Biografie eines Weltwunders" lautet der Untertitel und "Eine (fast) unmögliche Erfolgsgeschichte" steht auf dem Deckblatt eines Buches, das die universelle Bedeutung der größten Wissenssammlung der Menschheitsgeschichte anhand ihrer Organisation, Prinzipien und Regularien beschreibt. Pavel Richter, Wikipedianer der ersten Stunde und fünf Jahre CEO von Wikimedia Deutschland, beleuchtet – spannend und tiefgründig – ein einmaliges Experiment: Das gesamte Wissen der Menschheit sammeln und allen Menschen frei zur Verfügung stellen.
Überall schaute man in den vergangenen Wochen und Tage auf die Ereignisse in Washington. Oder man stierte auf die aktuellen Coronazahlen. Überall? Nein – in einem kleinen Dorf in Belgien namens Brüssel vernichtet man still und heimlich Bürgerrechte.