Der Churer Weihbischof behauptet:

Gott schützt bei Kommunion vor Coronavirus

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Der religiöse Glaube sollte Heil in die Welt bringen. So jedenfalls versprechen es die Glaubensgemeinschaften und Religionen. Doch das vermeintliche Heil der Religionen bringt immer wieder Unheil in die Welt. In einem Video stellt sich Marian Eleganti gegen die Maßnahmen des Bundes und der katholischen Kirche.

Eine unheilvolle Seite lässt sich zur Zeit anhand der Corona-Pandemie exemplarisch aufzeigen. Sie macht deutlich, dass der Glaube nicht nur Unheil in die Welt bringen kann, sondern auch Vernunft und Verstand torpediert.

Ein denkwürdiges Muster einer Glaubensüberhöhung und Denkverweigerung liefert der Churer Weihbischof Marian Eleganti. Die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sind für ihn eine säkulare Zumutung, ja eine staatliche Anmassung.

In seinem Glauben ist er überzeugt, dass die Sicherheitsmaßnahmen übertrieben sind. Vor allem, was die Kirchen betrifft. Eleganti glaubt, dass Gott die Gläubigen genügend schützt, wie er in einem Youtube-Video erklärt.

Ein Dorn im Auge des Weihbischofs ist das Kommunionsverbot. Eleganti wörtlich: "Und jetzt stehe ich als gläubiger Mensch, als Bischof, vor dem Sakrament der heiligen Eucharistie vor dem Leib Christi, und ich glaube an diese übernatürliche Kraft der Gegenwart Gottes in der heiligen Hostie, die der Leib Christi ist. Wie kann ich mir jetzt vom Kommunionempfang Unheil, Kontamination und Ansteckung erwarten? Ich kann das einfach für mich persönlich in meinem Herzen nicht nachvollziehen. (…) Ja, ich erwarte Wunder. Ich rechne mit der Kraft und dem Schutz Gottes."

Ein naiver kindlicher Glaube

Eleganti verlangt, dass jeder frei sein müsse, die Kommunion zu empfangen, obwohl dabei die Gefahr der Ansteckung groß ist und auch die katholische Kirche sie ausgesetzt hat.

Eleganti sieht also in der Hostie den realen Leib und das wirkliche Fleisch Gottes. Das ist ein naiver kindlicher Glaube, der an Ignoranz kaum zu überbieten ist. Vielleicht müsste Eleganti einmal eine Bäckerei besuchen, die Hostien herstellt.

Die gleiche Naivität ist sein Glaube, Gott schütze die Gläubigen bei der Einnahme der Hostie und beim Besuch von Kirchen, selbst wenn die Gläubigen engen Kontakt pflegten.

Es überrascht denn auch nicht, dass Eleganti nicht verstehen kann, weshalb die Weihwasserbecken leer bleiben müssen. Das Wasser sei schließlich von Priestern und Bischöfen gesegnet. Deshalb bringe es Heil und nicht Unheil.

Das gleiche gelte für die Wasserbecken von Lourdes. Schließlich habe die Mutter Gottes in diesem Wasser Heil und Trost für die Kranken versprochen.

Vielleicht müsste ein Virologe dem Weihbischof die Infektionswege erklären. Oder glaubt er, Gott würde mit einem Beschwörungsritual den Coronaviren beim Kircheneingang den Garaus machen?

Religionsexperte Michael Meier schrieb dazu im Tages-Anzeiger: "Der mirakulöse Glaube an die Natur außer Kraft setzende Wunder hat viel mit Magie und Esoterik zu tun, aber nichts mit rational verantworteter Religion." Eleganti ist kein Einzelfall. Im Vatikan gibt es noch viele Würdenträger, die diesem Wunderglauben huldigen.

Bezeichnend ist, dass sich das konservative Internetportal kath.net nicht scheut, das Video auf ihrem Kanal zu verbreiten.

Auch Muslime und Hindus glauben, immun gegen das Virus zu sein

Einen ähnlichen Aberglauben finden wir auch bei radikalen Gläubigen anderer Religionsgemeinschaften. Viele Hindus glauben zum Beispiel, der Urin von heiligen Kühen schütze vor dem Virus oder heile Kranke. Sie trinken die gelbe Brühe mit Hochgenuss.

Ähnlich radikale Muslime. Sie sind überzeugt, dank Allah immun gegen das Virus zu sein. Sie versuchen demonstrativ, sich anzustecken, indem sie zum Beispiel Türklinken mit der Zunge ablecken.

Ein radikaler Glaube kann zu seltsamen Auswüchsen führen, die tödlich enden können. Zur Rechenschaft kann er nicht gezogen werden.

Übernahme mit freundlicher Genehmigung von watson.ch.

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