Im traditionell katholischen Österreich hat die römisch-katholische Kirche ihre Bevölkerungsmehrheit verloren. Dies wurde für den Herbst 2024 erwartet, die jüngsten Zahlen für 2023 legen aber nahe, dass es bereits im Sommer soweit war. Bei einer hohen Zahl von Austritten verlor die Kirche in einem Jahr knapp zwei Prozent ihrer vormaligen Mitglieder und etwas mehr als ein Prozent der gesamten österreichischen Bevölkerung.
"Plage", "Krebsgeschwür" und "Kolonie von Parasiten" – mit diesen Begriffen darf ein Theologe in einem Zeitschriftenartikel schwule Priester bezeichnen. Das hat ein schweizerisches Gericht Ende April entschieden. Nach Ansicht von Strafrichterin Petra Vannoni stellen diese Formulierungen weder eine Diskriminierung noch eine Aufstachelung zum Hass dar. Deshalb kommt der Herausgeber des Blattes, Manfred Hauke, ohne Strafe davon.
Der seit Monaten andauernde Streit um die Besetzung eines hohen Richteramtes in Nordrhein-Westfalen erreicht nun auch das Bundesverfassungsgericht. Es geht nicht nur um den Streit zwischen mehreren Kandidaten um die Stelle. Es geht auch um das Thema einer weltanschaulich neutralen Justiz. Darauf machen die FDP-Opposition im Düsseldorfer Landtag und ein pensionierter Amtsrichter aufmerksam.
Konservative Katholiken haben laut einem Bericht der Washington Post im US-Staat Colorado die Trackingdaten von Priestern gekauft, die im Internet einen schwulen Partner suchten. Das Material spielten sie Bischöfen und anderen hochrangigen Kirchenfunktionären zu, heißt es in dem Bericht weiter.
Am Katholikentag in Stuttgart nahmen nur 27.000 Menschen teil – ein drastischer Einbruch der Besucherzahlen. Dafür erreichte die Pro-Kopf-Förderung der Teilnehmer aus öffentlichen Geldern einen Rekord von 217 Euro. Mit insgesamt 4,35 Millionen Euro finanzierte der Steuerzahler das Kirchenfest. Kritikern der massiven öffentlichen Finanzierung des Events sowie der zähen Aufarbeitung des katholischen Missbrauchsskandals wurde ihre Kritik während des Katholikentags hingegen durch die Behörden massiv erschwert.
Im Januar dieses Jahres hatte der Bischof von Teneriffa, Bernardo Álvarez, im Fernsehen Homosexualität als Todsünde bezeichnet und mit Handeln unter Alkoholeinfluss verglichen. Aussagen, die schockierten und die Anzeige einer Gewerkschaft nach sich zogen. Die Staatsanwaltschaft nahm die Untersuchungen auf. Am 17. Mai nun gab die Staatsanwaltschaft bekannt, die Anzeige wegen Mangel an Beweisen für eine Straftat einzustellen. Ein fatales Zeichen in einem Land, in dem die Ermordung Samuels, eines jungen Homosexuellen, kaum ein Jahr her ist.
Die einst so einflussreiche katholische Kirche verliert in Spanien an Macht. Macht über Politik und Gesellschaft wie auch über Privatpersonen, die sich abwenden. Neben Skandalen um sexuelle Gewalt, Geld und die Vereinnahmung von Immobilien kann die Kirche keine Antworten auf aktuelle Fragen zum Beispiel zu reproduktiven Rechten oder Sterbehilfe geben. Nur noch knapp 19 Prozent der Menschen in Spanien praktizieren den katholischen Glauben. Ihnen stehen bereits heute 15 Prozent atheistische Personen gegenüber.
"Die Geduld ist aufgebraucht", so fasst es der Kölner Katholikenausschuss zusammen. Die Vertretung der katholischen Laien in der Domstadt beobachtete über Jahre hinweg, wie das Erzbistum die Aufarbeitung zahlloser Missbrauchsfälle an Minderjährigen durch Kirchenleute verschleppte. Nun sorgt ein weiterer Fall für einen Eklat: Ein Priester wurde auf eine höhere Stelle befördert, obwohl er sexuelles Fehlverhalten zugegeben hatte. Und: Generalvikar Markus Hofmann verteidigte diese bizarre Personalentscheidung mit einer nicht weniger grotesken Rechtfertigung.
Lieber Herr Spahn! Es ist so weit: Nach einigem Nachdenken und vielen guten Gesprächen mit Angehörigen und Experten bin ich jetzt so weit: Ich möchte mich meiner Verantwortung als öffentliches Vorbild in dieser schweren Zeit stellen. Bislang waren es Systemträger wie Bischöfe, Kardinäle und der allseits beliebte Gesundheitsexperte Karl-Heinz Rummenigge, die als echte Männer vorangingen und erklärten: Sie ließen sich impfen! Als Beitrag zu unserer Gesellschaft. Wegen der Vorbildfunktion.
Der religiöse Glaube sollte Heil in die Welt bringen. So jedenfalls versprechen es die Glaubensgemeinschaften und Religionen. Doch das vermeintliche Heil der Religionen bringt immer wieder Unheil in die Welt. In einem Video stellt sich Marian Eleganti gegen die Maßnahmen des Bundes und der katholischen Kirche.
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die gerne mit wenig geistreichen, dafür umso polarisierenderen Aussagen Schlagzeilen produziert, hat zwei Lieblingsmänner in ihrer Welt ausgemacht: Kardinal Müller und Donald Trump. Zusammengenommen sind sie ein Trio Infernale des christlichen Fundamentalismus.
Bereits Anfang Juni verschwand der 29-jährige Hugo Leonardo Avendaño aus Mexico Stadt, wo er als Diakon arbeitete. Zwei Tage später wurde er tot in seinem Fahrzeug gefunden. Festgenommen wurde der Priester seiner Gemeinde, Francisco Javier Bautista Ávalos, nachdem er sich bei seiner Aussage in Widersprüche verstrickte.
Die Forschungsgruppe Weltanschauung in Deutschland (fowid) hat ihre neue Datenanalyse "Religionszugehörigkeiten in Deutschland 2016" veröffentlicht. Demnach hat sich 2016 der Trend der letzten Jahre fortgesetzt: In Deutschland leben immer mehr Konfessionsfreie und Muslime und immer weniger katholische oder protestantische Kirchenmitglieder.