Mit "Wie ich mit Jesus Star Wars rettete" geht Joachim Sohns satirische Zeitreise-Geschichte um Religion und Star Was in die zweite Runde. Nach "Wie ich Jesus Star Wars zeigte" hat der Alibri-Verlag nun den Nachfolgeband veröffentlicht.

Fortsetzungen sind im Star-Wars-Universum ein kritisches Thema. Während die Fans "Das Imperium schlägt zurück" heiß und innig lieben, wurde so manche spätere Episode der Weltraum-Saga mit leidenschaftlichem Hass überschüttet. In welche Richtung geht es nun mit dieser Roman-Fortsetzung?

Wir erinnern uns: Der erste Teil erzählte die Geschichte des überambitionierten Religionskritikers Florian Schneider, der sich auf eine Zeitreise begab, um Jesus von der Jedi-Religion zu überzeugen. Ein Vorhaben, das mächtig nach hinten losging.

Im zweiten Teil macht sich Florian Schneider alias Ben Faber jetzt daran, seine Fehler wieder auszubügeln. Um den ursprünglichen Zeitstrahl mitsamt seiner geliebten Star-Wars-Filme wiederherzustellen, muss er dafür sorgen, dass sich alles so zuträgt, wie in der Bibel beschrieben – Wasser-zu-Wein-Verwandlung, Wunderheilungen und Golgatha inklusive. Schneider nimmt Jesus unter seine Fittiche, um die gesamte überlieferte Geschichte des Predigers zu inszenieren. Unnötig zu erwähnen, dass dabei der ein oder andere Stolperstein zu überwinden ist.

Hat Sohn hier sein eigenes "The Empire Strikes Back" abgeliefert oder erwartet die Leser doch eher ein "The Rise of Skywalker" auf Papier? Weder noch. Wer den ersten Teil mochte, wird auch an "Wie ich mit Jesus Star Wars rettete" Spaß haben. Handwerklich hat der Autor im Vergleich zum Vorgänger noch etwas zugelegt. Der schnodderige Ton des Ich-Erzählers macht Laune, das Buch liest sich locker weg, und auch das Lektorat war diesmal sorgfältiger. Der religionskritische Gehalt wurde aber im Vergleich zum ersten Teil zurückgefahren. Keine zweites "Leben des Brian" also – aber ein Buch aus der Kategorie "augenzwinkernder Spaß für Nerds".