Das Recht der Kinder auf genitale Autonomie

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Jonathan Friedman / Foto © Evelin Frerk

BERLIN. (hpd) Jonathan Friedman wurde in eine orthodoxe jüdische Familie hineingeboren und ist dort groß geworden. Als er älter wurde, begann er dann auf dem College die Beschneidung von Knaben in Frage zu stellen und zu recherchieren. Heute ist er „Intactivist“ und arbeitet für die „Anwälte für die Rechte der Kinder“(ARC) in den USA.

Wann genau er begonnen hat, als Jude die Beschneidung von Knaben in Frage zu stellen, weiß er nicht mehr so genau. Er fühlte sich immer sehr unbehaglich, wenn er bei Beschneidungen anwesend war und auch einige seiner Onkel empfanden es so unangenehm, dass sie den Raum verließen.

Nachdenklich hat ihn dann aber spätestens gemacht, als er auf dem College von „Sensitivitäts-Verstärkern“ hörte, die Kondomen ähnlich über die Eichel gestülpt werden und die genitale Empfindsamkeit wieder verbessern sollen. Damals begann er, über die Folgen von Beschneidungen zu recherchieren.

Er berichtet über mehrere Organisationen, die über Beschneidungen aufklären und Versuche in San Franzisco, Beschneidungen zu untersagen. Insofern wird diese Diskussion nicht alleine in Deutschland geführt. Überall auf der Welt gibt es Beschneidungsgegner, einschließlich der Fachverbände und der Vereinigung niederländischer Ärzte (KNMG).

Die kurzfristigen Folgen für das Kind bezeichnet er als traumatisch, die langfristigen Folgen sind sexuelle Probleme bei Männern. Mit der Entfernung der Vorhaut wird auch ein Teil der männlichen Sexualität entfernt. Die Zahl der Todesfälle durch Beschneidungen ist umstritten, da häufig andere Todesursachen angegeben werden.

Er denkt, dass viele der beschnittenen Knaben sich von ihren Familien verraten fühlen; eine Quelle für Misstrauen, Entfremdung und Kummer.

Das Interview (mit deutschen Untertiteln:)

 

 

C.F.