Kulturaktion StadtLesen

Lesen auf öffentlichen Plätzen

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Alle Fotos: © Evelin Frerk

BERLIN. (hpd) Was 2009 – von Salzburg ausgehend – mit neun Partnerstädten in Österreich begann, ist nun, im sechsten Jahr, auch in Deutschland, der Schweiz und Südtirol ‘auf Tournee’: Rund 3.000 Bücher aller Genres laden für ein paar Tage auf öffentlichen Plätzen Jung und Alt zum Schmökern ein.

 

Berlin, Bebelplatz, ist in diesem Jahr die zweite Stadt, in der die die Aktion “StadtLesen” der Salzburger Innovationswerkstatt Station macht. München war es in der vorherigen Woche, Berlin dieser Tage, nächste Woche Quedlinburg, dann Fürth, Lorsch, Coburg, Linz, … 25 Städte ziehen in ihrer Abfolge ein dichtes Netz durch Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien/Südtirol.

In Berlin ist bewusst der Bebelplatz gewählt worden, da sich dort das Denkmal für die Bücherverbrennungen 1933 befindet. Der Initiator Sebastian Mettler will die Menschen dazu bringen, “aus der Hektik des Alltags auszusteigen und in Ihre ganz persönliche Geschichte, die Sie sich im Kopf zurecht bilden können” einzutauchen.

Sitzsäcke, Bänke, Hängematten stehen und liegen bereit, laden ein zum Verweilen. Und wenn es auch in Berlin ungemütlich kalt ist und der Wind über den weiten Bebelplatz pfeift, so ist es doch für einige Unverdrossene ein Spaß mit Konzentration, in die Welt der Buchstaben und der Phantasie einzutauchen.

Rund 165 Städte wurden nominiert und nach einigem Tüfteln - vier-Tage-vor-Ort, dann vier-Tage-Wechseln - mussten Termine, Genehmigungen und Wechselentfernungen zueinander passen, bis schließlich 25 Städte ausgewählt wurden.

Die Bücherregale sind in aufrecht stehenden Container aufgereiht, dessen Seiten bei Regen mit Rollos verschlossen werden können. Wer mag, kann auch Selbstgeschriebenes mitbringen und auf der kleinen Bühne mit Mikrofon vortragen. Interesse ist garantiert.

Bis Mitte Oktober ist StadtLesen 2014 unterwegs und sicherlich an den meisten Orten bei besserem, lese- und verweilfreundlicherem Wetter als in Berlin.

Carsten Frerk