MIZ 3/07 erschienen

ASCHAFFENBURG. (hpd) Mit Heft 3/07 ist die erste MIZ unter der Chefredaktion von Christoph Lammers erschienen. Die Ausgabe

verzichtet auf einen Schwerpunkt und präsentiert dafür als Titelthema einen längeren Beitrag von Bernhard Schmid über den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy und den Laizismus in Frankreich. Darin zeigt der in Paris lebende Journalist, wie Sarkozy mit dem Hebel „Integration der Muslime" das Gesetz von 1905 zur Trennung von Staat und Kirche kippen wollte und warum er dieses Projekt Anfang des Jahres (zumindest vorübergehend) wieder von der Tagesordnung nahm.

Muslime und ihre Rolle in der Gesellschaft

Zwei weitere Beiträge befassen sich mit den Muslimen und ihrer Rolle in der Gesellschaft. Carsten Frerk, Leiter der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid), stellt Daten zusammen, die eine Antwort auf die Frage, wie viele Muslime in Deutschland leben, erleichtern. Dabei deutet alles darauf hin, dass auch unter den aus islamischen Ländern eingewanderten oder in muslimischen Familien geborenen Menschen nicht einmal mehr als ein Drittel als „gläubig" im engeren Sinne bezeichnet werden können. Klaus Blees, Mitarbeiter der Aktion 3. Welt Saar, stellt seine Thesen zum Thema „Islamophobie" vor. Er sieht im Islamophobie-Vorwurf einen Kampfbegriff islamistischer Kreise und hält es für falsch, „ordinären Rassismus und ordinäre Fremdenfeindlichkeit mit dem Zusatzstempel Islamophobie zu versehen", weil dadurch rationale Kritik mit Ressentiments gegen Muslime vermengt werde.

Staat und Kirche / Konkordatslehrstühle

Mit dem Verhältnis von Staat und Kirche setzen sich die Aufsätze von Roland Ebert und Daniel Gotthardt auseinander. Der Jugendbeauftragte des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA e.V.) wirft einen Blick auf die bestehenden Konkordatslehrstühle und kommt zu dem Ergebnis, dass der Einfluss der Kirchen auf nicht-theologische Professuren größer ist als allgemein angenommen und noch im letzten Jahr der Bischof von Bamberg gegen einen Kandidaten für eine Philosophieprofessur Einspruch erhob, weil dieser evangelisch war. Roland Ebert hat unter die Lupe genommen, welche Bestrebungen für mehr Religionsunterricht derzeit in Politik und Kirchen zu beobachten sind.

Medienstrategie der Anthroposophen

Ein Rückblick auf die Auseinandersetzungen über rassistische Passagen im Werk Rudolf Steiners macht Gunnar Schedel. Insbesondere verweist er darauf, dass die gegen Presse- und Informationsfreiheit gerichtete Medienstrategie der Anthroposophen, die auf Einschüchterung und Diffamierung setzen, diesmal nicht aufgegangen ist.
Daneben gibt es wie immer die Rubriken Internationale Rundschau, mit Meldungen aus aller Welt, Buchbesprechungen sowie Berichte über Veranstaltungen (Zündfunke) und Publikationen in der säkularen Szene (Blätterwald).

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