Humanistische Kinder- und Jugendbücher

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Podium: Schmidt-Salomon, Möller, Lührs / Foto: Evelin Frerk

LEIPZIG. (hpd) Gänge und Messestände sind auch auf der Leipziger Buchmesse reichlich gefüllt mit christlicher Literatur, Kinderbibeln, alles zu „Religion“. Doch die Suche nach säkular-humanistischer Literatur ist dieses Jahr nicht ganz vergebens. Zwei Autoren präsentieren ihre Werke: Was sagen Sie Ihren Kindern über die Welt, wenn Sie nicht an Gott glauben?

Rund die Hälfte der Deutschen versteht sich nicht mehr als religiös. Trotzdem erscheint es es in der Öffentlichkeit noch immer so, als sei die Wertevermittlung an Religionen gebunden. Und so gibt es bisher auch nur wenig Kinder- und Jugendliteratur, die humanistische Werte thematisiert.

In Halle 2 der Leipziger Buchmesse stellten am vergangenen Samstag im „Forum Kinder-Jugend-Bildung“ Christian Lührs und Michael Schmidt-Salomon ihre Kinder- und Jugendbücher vor, in denen es um Werte ohne religiösen Hintergrund geht. Die Moderation lag bei Philipp Möller.

Michael Schmidt-Salomon hat gemeinsam mit Helge Nyncke das Kinderbuch „Wo bitte geht’s zu Gott, fragte das kleine Ferkel" veröffentlicht, das durch seine kritische Auseinandersetzung mit Religion für Schlagzeilen gesorgt hat. Nach dem „Ferkelbuch“ publizierten Schmidt-Salomon und Nyncke zwei weitere religionsfreie Kinderbücher: „Die Geschichte vom frechen Hund“ und „Susi Neunmalklug erklärt die Evolution“. Er hatte die Aufgabe, auf der Buchmesse diese drei Bücher in fünf Minuten zu referieren. Was ihm pointiert gelang.

Christian Lührs hat für seinen Sohn das Buch „Gut sein ohne Gott“ über humanistische Werte geschrieben, das zu verschiedenen Aspekten aus Lebensgestaltung und Philosophie Stellung nimmt und ganz praktische Haltungen ohne religiösen Hintergrund vermittelt. Es wird u. a. auch im Lebenskundeunterricht eingesetzt. Als Beispiele las Christian Lührs aus zwei Kapiteln.

Gerade in einer Zeit des immer wieder beklagten angeblichen Werteverfalls ist es eine wichtige gesellschaftspolitische Frage, wie die Werteerziehung in Familien geschieht, die sich keiner Religionsgemeinschaft zugehörig fühlen. Die Veranstalter wollen dies in das Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen.

Dass auf der Buchmesse das Interesse der Besucher dafür vorhanden war, ließ sich aus den voll besetzten Stuhlreihen schließen.

C.F.

hpd-Video: Humanistische Kinder- und Jugendbücher

hpd-Video: Gespräch mit Christian Lührs