Kirchentag war teurer als erwartet

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Utz Kowalewski
Utz Kowalewski

Statt des ursprünglich beschlossenen Zuschusses von 2,7 Millionen Euro betrug der städtische Anteil am Evangelischen Kirchentag im Juni dieses Jahres insgesamt 3,717 Millionen Euro.

"Das ist noch viel mehr Geld als befürchtet." Utz Kowalewski, Vorsitzender der Fraktion Die Linke & Piraten im Landtag, ist erschrocken über die Summe, mit der die Stadt Dortmund letztendlich diese konfessionelle Großveranstaltung unterstützt hat.

Der Dortmunder Oberbürgermeister hat auf eine Anfrage der Linken & Piraten dem Finanzausschuss am 7. November eine Kostenaufstellung vorgelegt. Das Ergebnis: Die Stadt hat für den Kirchentag in Dortmund eine Million Euro mehr als geplant ausgegeben.

Neben Sachkosten in Höhe von 122.000 (etwa für Beschilderungen) und Personalkosten in Höhe von 195.000 Euro mussten auch noch Personal- und Vorbereitungskosten der Dortmund-Agentur in Höhe von 692.000 Euro übernommen werden.

"Schon die ursprünglich vom Rat genehmigten 2,7 Millionen Euro waren indiskutabel", sagt Utz Kowalewski. "Die evangelische Kirche nimmt jährlich Kirchensteuern in dreistelliger Millionenhöhe ein. Da wäre es wirklich nicht nötig gewesen, dass sich diese wohlhabende religiöse Gesellschaft von einer klammen Stadt wie Dortmund subventionieren lässt." Dass am Ende aber seitens der Stadt noch einmal eine Million obendrauf gepackt wurde, sei gerade deshalb unsäglich, weil man an anderer Stelle, etwa bei sozialen Projekten, oft um jeden einzelnen Euro ringen müsse.

Utz Kowalewski: "Die Linke und auch die Piraten treten für eine strikte Trennung von Staat und Kirche ein, das gilt natürlich auch für die finanzielle Seite. Unserer Meinung nach war und ist es deshalb falsch, dass sich Dortmund überhaupt an der Finanzierung dieser evangelischen Großveranstaltung beteiligt hat." Hinzu komme, dass man mit diesen üppig verteilten Steuergeldern ohnehin nur knapp ein Viertel der Bevölkerung, also die Protestanten, erreicht habe. Knapp ein Viertel sei katholisch. Und die Hälfte der Menschen sei konfessionslos oder gehöre in kleinen Prozentteilen einer anderen Religion an.