Der evangelische Kirchentag in Hannover erhält prominenten geistlichen Besuch: Mit der Skulptur des Moses, der auf das "11. Gebot" hinweist ("Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!"), und dem "Nackten Luther", der den eliminatorischen Judenhass des Reformators aufdeckt, setzt die gbs-Kunstaktion "11. Gebot" abermals einen Kontrapunkt zum christlichen Glaubensfest. Die Skulpturen werden während des gesamten Kirchentags, von Mittwoch bis Sonntag, in Hannover zu sehen sein.
Heute beginnt der Kirchentag 2025 in Hannover. Neben Tausenden Mitwirkenden wird auch die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland erwartet. Die Pastafari präsentieren sich bis zum 4. Mai auf dem "Markt der Möglichkeiten" in Halle 6, Stand D42. Das Kircheninstitut bietet eine Einschätzung der theologischen, politischen und kulturellen Dimension des bevorstehenden Kirchentages – mit besonderem Blick auf interreligiöse Dynamiken.
Zum heutigen Beginn des Kirchentags blickt der Vorsitzende des Zentralrats der Konfessionsfreien, Philipp Möller, mit großem Interesse nach Hannover. "Wir freuen uns, dass die Säkularisierung der Gesellschaft auch den Kirchentag immer stärker erfasst", so Möller. "Als staatlich subventioniertes Pop-Event mit dem Fokus auf Politik statt Religion und einem säkularen Kulturprogramm ist der Kirchentag in Hannover voll im gesellschaftlichen Megatrend: Religion wird zur Nebensache."
Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) Niedersachsen hat in einem Offenen Brief an die Fraktionen der SPD, der CDU sowie von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Niedersachsen zu der am 27. März beschlossenen Resolution zum Evangelischen Kirchentag 2025 und zur besonderen Bedeutung der Kirchen und des interreligiösen Dialoges in Niedersachsen Stellung genommen.
Die subversive Aktion gegen den evangelischen Kirchentag 2027 in Düsseldorf liegt nun eine Woche zurück. Die Evangelische Kirche reagierte genervt und mit juristischer Gegenwehr. Und musste es hinnehmen, dass durch das gewaltige Medienecho einer breiten Öffentlichkeit die Kritik säkularer Organisationen an der Millionenförderung des Kirchen-Events bekannt wurde. Eine Chronik des subversiven Streichs.
"Wir sind freundliche Piraten: Wer von uns nicht gekapert werden möchte, dem drängen wir uns nicht auf!" Mit diesen Worten erklärt Mario Ickert, Vorsitzender der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland sowie Vorstandsmitglied des "40. Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027 e.V.", warum der alternative Kirchentagsverein den Forderungen der evangelischen Kirche nachkommt. "Wir haben nach Abwägung aller Optionen beschlossen, der Löschung unseres Vereins nicht zu widersprechen. Mit unserem guten Namen kann die Kirche nun Subventionen in Höhe von 13 Millionen Euro abrufen."
Die Stadt Düsseldorf hat zugesagt, einem noch zu gründenden Verein für die Durchführung des Evangelischen Kirchentags 2027 einen Zuschuss von 5,8 Millionen Euro zukommen zu lassen. Inzwischen wurde ein entsprechender Verein beim Amtsgericht Fulda eingetragen. Allerdings stammen die Verantwortlichen des Vereins nicht aus der evangelischen Kirche, einer von ihnen ist sogar Vorsitzender der "Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters". Wird der "40. Deutsche Evangelische Kirchentag" in Düsseldorf tatsächlich mit einer "Nudelmesse" eröffnet?
Im Frühjahr 2025 wird in Hannover der Evangelische Kirchentag stattfinden. Gegen die Finanzierung dieses frommen Happenings haben die Partei der Humanisten (PdH) in Niedersachsen und die Regionalgruppe Braunschweig der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) jetzt eine Petition gestartet. Die Initiatoren fordern von der Landeshauptstadt Hannover und vom Land Niedersachsen, dass die Finanzierung des Kirchentags gestrichen und das Geld stattdessen für Bildung, Gesundheit, Kultur und Soziales verwendet wird.
Zugegeben, die Überschrift ist ein klein wenig übertrieben. Doch nur wenig. Denn das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland und deren höchstes Verfassungsorgan, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hat in Erfurt beim Katholikentag bedauert, dass die Kirchen immer mehr an Bedeutung verlieren.
Seit zehn Jahren reist die Aktionsgruppe "11. Gebot" zu jedem Kirchen- und Katholikentag, um mit ihrer drei Meter hohen Moses-Figur an das "11. Gebot" zu erinnern: "Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!" Beim Katholikentag in Erfurt wird "Moses" durch die bekannten Skulpturen des "Hängemattenbischofs" und des "Geldhamsters" unterstützt. Sie weisen auf einen "doppelten Skandal" hin: Während die katholische Kirche noch immer Millionenzuschüsse vom Staat kassiert, werden die Opfer sexueller Gewalt im Stich gelassen.
Auch wenn die Kirchentagsveranstalter versuchen, eine positive Bilanz zu ziehen: Der Bedeutungsverlust der christlichen Glaubensgemeinschaften schreitet unaufhörlich fort. Das zeigte sich auch beim gerade zu Ende gegangenen Sommerfest der evangelischen Kirche, das einmal mehr großzügig staatlich finanziert wurde.
Alle Jahre wieder reist "Moses" zu katholischen oder evangelischen Glaubensfesten, um die Veranstalter an das "11. Gebot" zu erinnern: "Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!" Beim aktuellen Evangelischen Kirchentag, der vom 7. bis 11. Juni in Nürnberg stattfindet, wird "Moses" vom "Nackten Luther" begleitet, mit dem die Aktionsgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) auf den christlichen Judenhass hinweist, der gerade auch in der Geschichte Nürnbergs katastrophale Folgen hatte.
Von heute bis Sonntag findet in Nürnberg der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag statt – gefördert mit rund 10 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln. Gegen die massive staatliche Förderung des religiösen Großevents wird auch diesmal wieder die Kunstaktion "Das 11. Gebot: Du sollst deinen Kirchentag selbst bezahlen!" mit ihrer überlebensgroßen Moses-Figur demonstrieren. Für eine schmackhafte Glaubensalternative im christlichen Einheitsbrei sorgt die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters.
15.000 Unterschriften wären zum Erreichen eines Bürgerentscheids über die städtische Kirchentagsfinanzierung in Düsseldorf notwendig gewesen. Diese Zahl wird wohl nicht mehr erreicht werden. Dennoch werten die Initiatoren das Bürgerbegehren als Erfolg.
Auf den letzten Metern bekommt sie nochmal politischen Rückenwind – die Initiative des Düsseldorfer Aufklärungsdienstes (DA!). Das Bürgerbegehren, mit dem die Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung den Ratsbeschluss bekämpft, den Evangelischen Kirchentag 2027 mit mindestens 5,8 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren. Noch bis zum 20. April ist Zeit, die erforderlichen knapp 15.000 Stimmen zu sammeln, um einen Bürgerentscheid zu erreichen.