Stellungnahme des bfg München zur Kreuzpflicht in bayerischen Behörden

Das Kreuz mit dem Kreuz

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Der Bund für Geistesfreiheit (bfg) München kündigt Widerstand gegen den Kabinettsbeschluss an, der bayerische Behörden dazu verpflichtet, ab dem 1. Juni Kreuze aufhängen zu müssen.

Michael Wladarsch, Vorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit München (bfg München), kommentiert den Beschluss des bayerischen Kabinetts, in jeder staatlichen Behörde im Eingangsbereich ein Kreuz aufzuhängen: "Der neue Ministerpräsident schlägt gleich die richtigen Nägel ein und will eine 'Staatsreligion' wieder fest verankern, obwohl in der Verfassung (Art 142, 1) zu lesen ist, dass keine Staatskirche besteht. So ganz sicher ist er sich seiner Sache wohl nicht, denn er hat sich im Vorfeld rechtlich abgesichert und den 'neutralen' Eingangsbereich der Dienstgebäude für seine Kampagne gewählt, um den zu erwartenden Klagen den Wind aus den Segeln zu nehmen. 

Man darf auch gespannt sein auf den angekündigten christlichen Werteunterricht, der einmal mehr die überhebliche, intolerante Haltung des 'christlichen' Abendlandes beweist und die historischen Tatsachen und die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse vollständig ignoriert.

Als Vertretung der Konfessionsfreien in Bayern warten auf den Bund für Geistesfreiheit mehr Aufgaben denn je, um den rechtspopulistischen christlichen Tendenzen etwas entgegenzusetzen."

Assunta Tammelleo, zweite Vorsitzende des bfg München, ergänzt: "Das ist eine Kampfansage an alle Demokraten, egal welcher Überzeugung und Weltanschauung. Wir fordern die bayerische Staatsregierung auf, den Beschluss zurückzunehmen. Ansonsten werden wir als Humanisten und Konfessionsfreie alle Mittel einsetzen, um das Anbringen von Kreuzen zu verhindern. Die Palette der Maßnahmen ist groß und reicht vom Boykott des Betretens öffentlicher Einrichtungen bis hin zum Rechtsweg durch alle Instanzen."