Vermeintliche "Verspottung" von Mohammed in Abiturarbeit

Mauretanische Schülerin wegen Blasphemie verhaftet

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Mauretanien (Symbolbild)
Symbolbild

Eine Gymnasiastin wurde in der mauretanischen Stadt Atar verhaftet. Sie habe den Begründer des Islams, den Propheten Mohammed, verspottet. Die 19-Jährige könnte zwei Jahre oder lebenslang ins Gefängnis kommen oder sogar zum Tode verurteilt werden. Verantwortlich für die Festnahme der jungen Frau sind islamische Geistliche. Sie hatten die anonymisierte Arbeit der jungen Frau in den Sozialen Medien gesehen und die Offenlegung der Identität sowie die Verurteilung der Person gefordert.

Die Familie der Schülerin bat über die panarabische Zeitung Al-Quds al-Arabi um Vergebung. Ihre Tochter leide unter psychischen Problemen. Die Chancen eines Freispruchs sind gering, denn Mauretanien hat in den letzten Jahren seine Blasphemiegesetze verschärft. Eine Klausel, die es Straftäter:innen ermöglicht, dem Tod zu entgehen, wenn sie Reue zeigen, wurde gestrichen. Dennoch hat es in dem westafrikanischen Land seit über 30 Jahren keine Hinrichtungen wegen Blasphemie mehr gegeben – das könnte sich jetzt ändern.

Konkrete Einzelheiten zu dem, was die junge Frau geschrieben haben soll, wurden nicht veröffentlicht. Im Rahmen ihrer Abiturprüfung im Fach Religion habe die Gymnasiastin etwas Blasphemisches zu Papier gebracht. Sie habe auch in den Sozialen Medien für die "Untergrabung (der) heiligen Werte des Islam" gesorgt.

Islamische Gelehrte in Aufruhr

Angezeigt wurde sie nicht etwa von einer Lehrkraft. Der Prüfungskorrektor hatte die Arbeit der 19-Jährigen anonym in den Sozialen Medien veröffentlicht. Das rief Islamgelehrte auf den Plan. Die Ulema und Imame gingen auf die Barrikaden, organisierten Demonstrationen und Sitzstreiks. Die Geistlichen forderten die Offenlegung der Identität der Person und die sofortige Einleitung rechtlicher Schritte gegen sie.

Die Gymnasiastin wurde verhaftet und am 28. Juli in das Frauengefängnis in Nouakchott gebracht. Laut der jüngsten Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft von Nouakchott wurde ihr "Beleidigung und Verleumdung des Propheten" und "die Nutzung sozialer Netzwerke zur Schädigung der grundlegenden und heiligen Prinzipien des Islam" vorgeworfen. Nach dem Gesetz wird Gotteslästerung in Mauretanien mit lebenslanger Haft oder der Todesstrafe bestraft. Wer Glück hat, bekommt nur zwei Jahre Haft und eine Geldstrafe. Nach einer Verurteilung ist keine Berufung mehr möglich.

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