Eine Spannungsschwankung im Stromnetz machte Papst Franziskus gestern 25 Minuten lang zum Gefangenen eines Fahrstuhls. Das vatikanische Personal verließ sich glücklicherweise nicht auf göttliche Rettung, sondern zog es vor, die Feuerwehr zu alarmieren.
Sonntags pünktlich um 12 spricht der Papst üblicherweise öffentlich das Angelus-Gebet. Ein allwöchentliches Highlight für Papst-Groupies aus aller Welt, die sich in Scharen auf dem Petersplatz versammeln, um das religiöse Spektakel live zu erleben. Auch das italienische Fernsehen überträgt das katholische Ritual regelmäßig.
Umso größer war gestern die Sorge bei Fernsehreportern und Papst-Fans, als das Oberhaupt der katholischen Kirche nicht pünktlich am üblichen Fenster des Apostolischen Palastes erschien. War der Pontifex unpässlich? Gab es vielleicht sogar ein schwerwiegendes gesundheitliches Problem?
Doch die Sorgen der Menge wurden nach wenigen Minuten des Bangens zerstreut. Der Papst erschien und entschuldigte sich für seine Verspätung. Amüsiert berichtete er, dass er 25 Minuten im Fahrstuhl gewesen sei, weil der nach einer Spannungsschwankung feststeckte. Befreit hätten ihn schließlich Feuerwehrleute, die den Fahrstuhl wieder zum Fahren bewegen konnten. Ob die Feuerwehr dem störrischen Lift hierbei drohte, dass er bei weiterer Arbeitsverweigerung nicht mehr ins oberste Stockwerk käme und die Ewigkeit im Kellergeschoss verbringen müsse, ist unbekannt.
Römische Auguren versuchen derweil zu ergründen, was die göttliche Sphäre dem Papst per geisterhafter Spannungsschwankung im vatikanischen Stromnetz mitzuteilen versuchte. Auf jeden Fall, da sind sich die Deuter des Metaphysischen sicher, müsse es etwas Schwerwiegendes sein, wenn göttliche Kräfte den Heiligen Fahrstuhl in die Klemme brächten.
9 Kommentare
Kommentare
Lila Grütze am Permanenter Link
Die Katholische Kirche hat doch für alles einen Schutzheiligen. Wer ist für Aufzüge zuständig?
Albert Voß am Permanenter Link
Sonntags um 12 spricht der Papst öffentlich das Angelus Gebet.
Ob die Gläubigen wohl was ahnen?
115 Jahre nach Einführung des täglichen Mittagsläutens ordnete im Jahre 1571 Papst Pius V das heutige Angelus Gebet an.
In der Seeschlacht von Lepanto kämpfte die Heilige Liga (organisiert und angetrieben von seiner Heiligkeit) gegen die Flotte des Osmanischen Reiches. Die Päpstlichen siegten. Ein Mariensieg!
Nun wird immer weitergebetet, mittags, und geläutet, sonntags öffentlich mit dem Papst.
Die Botschaft - kursiv gesprochen - lautet:
Immer hinaus mit den Türken aus Christenland und zurück nach Muselmanien!
Kathweb Lexikon sagt es so:
"Der Angelus wurde 1571 von Papst Pius V als Gebet zur Abwehr der drohenden Türkengefahr und Islamisierung Europas eingeführt."
Jürgen Roth am Permanenter Link
Für die Wartung der Aufzüge hat sich bestimmt ein Freidenker in die Firma eingeschlichen.
Günter Rack am Permanenter Link
"wenn göttliche Kräfte den Heiligen Fahrstuhl in die Klemme brächten"
Waren es wirklich göttliche Kräfte oder hatte der leibhaftige GOTTSEIBEIUNS die schwefligen Finger im Spiel?
Fragen von epochaler Wichtigkeit!!!
arnulf am Permanenter Link
Diese Nachricht hier zu bringen, zeigt mir viel zu viel billige Schadenfreude und liegt damit unter dem erwarteten Niveau des hpd's, Bitte ändern bzw. vermeiden !
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Schadenfreude ist die reinste Freude. Und der Vorfall zeigt, dess der "Herr, der über uns wohnt", doch nur ein Phantasieprodukt übereifriger Geistgläubiger ist.
arnulf am Permanenter Link
Es gilt die Einsicht: Wer es nötig hat, den sozial-emotionalen Haushalt der eigenen Person durch Verspotten und Desavouieren Anderer im Lot zu halten, zeigt einen gehörigen Entwicklungsbedarf an Humanität und vollfüh
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Meine Güte,
Klaus am Permanenter Link
Hier sind eben nicht alle Kommentatoren so humanitär (und intelligent) wie sie gerne wären...