Die Weltsynode der katholischen Kirche in Rom ist am Sonntag zu Ende gegangen. Der Abschlussbericht liegt vor und wurde in den Medien ausführlich gewürdigt. Ob aber die Veranstaltung ein Erfolg oder ein Misserfolg war, darüber scheiden sich die Geister.
Die Gerüchteküche brodelte, als Kardinal Gerhard Ludwig Müller vor sechs Jahren überraschend sein Amt als Präfekt des Glaubensdikasteriums im Vatikan verlor. Warum Papst Franziskus 2017 die Amtszeit Müllers als oberster Glaubens- und Sittenhüter der katholischen Kirche nicht verlängerte, darüber gab es mannigfache Spekulationen. Als Grund vermuteten viele Beobachter theologische Differenzen zwischen dem erzkonservativen Kardinal und dem Papst, der in katholischen Kreisen als Modernisierer galt. Ein jetzt veröffentlichter Beitrag auf der US-Nachrichtenseite The Pillar weist in eine andere Richtung: Demnach sei es um Müllers fragwürdigen Umgang mit Finanzen gegangen.
Mit den neuen Richtlinien für die Anerkennung übernatürlicher Phänomene hat der Vatikan seine Maßstäbe für göttliche Wunder verschärft. Seit Verkündung dieser Normen im Mai dieses Jahres wurden schon zwei angebliche Marienerscheinungen als "eindeutig nicht übernatürlichen Ursprungs" abqualifiziert. Eine dritte Offenbarung der Muttergottes hält den Prüfungen bis jetzt Stand.
Die kroatische Fußballnationalmannschaft ist vorzeitig aus der derzeit laufenden Europameisterschaft ausgeschieden. Und das, obwohl sie vorab vom Papst gesegnet wurde.
Der Vatikan hat erstmals seit 1978 seine Richtlinien zur Beurteilung von Wundern aktualisiert. Künftig wird angeblich Übernatürliches in sechs Kategorien eingeteilt. Wer fromm betet und bettelt, kann weiterhin mit göttlichem Zuspruch rechnen.
Die aktuelle Erklärung des Vatikan mit dem Titel "Dignitas Infinita" (Unendliche Würde) will den weltweit 1,4 Milliarden Katholiken eine Richtschnur geben, wie sie beim Thema Menschenwürde denken sollen. Wenn sich die rund 21 Millionen deutschen Katholiken daran ein Vorbild nehmen, werden sie in wichtigen politisch-gesellschaftlichen Feldern keinen leichten Stand haben. Es geht um die auch hierzulande hochaktuellen Themen Abtreibung, Leihmutterschaft, Sterbehilfe oder sexuelle Selbstbestimmung.
Auch im katholischen Polen zieht der Skandal um sexuelle Gewalt in der Kirche weite Kreise. Im Mittelpunkt des aktuellsten Falles steht der Rücktritt von Andrzej Dziuba, dem Bischof von Lowicz. Dem 74-jährigen werden Versäumnisse bei der Aufarbeitung von Missbrauchsbeschuldigungen gegen Priester seiner Diözese vorgeworfen.
Zusammen mit "Ending Clergy Abuse" (ECA), einer globalen Koalition von Opfern und Überlebenden, Aktivisten und Menschenrechtsanwälten, die Betroffene in 25 Ländern auf 5 Kontinenten vertreten, wird die Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch" im Vorfeld der Weltbischofssynode in Rom präsent sein. Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Forderung an Papst Franziskus noch vor der Eröffnung des Bischofstreffens ein verbindliches und universelles Null-Toleranz-Mandat in der Kirche einzuführen.
Die Radfahrer des Sportverbands Athletica Vaticana – unter ihnen der Botschafter Österreichs im Vatikan – konnten bei der Fahrrad-WM in Schottland keine nennenswerten Leistungen erbringen. Eines ihrer Fahrräder soll nun trotzdem für einen guten Zweck versteigert werden, nachdem es von Papst Franziskus gesegnet und signiert wurde.
Im Petersdom in Rom war am vergangenen Donnerstag ein Mann auf den Hauptaltar geklettert und hatte dort mit nacktem Körper gegen den Ukraine-Krieg protestiert. Aus katholischer Sicht eine entsetzliche Entweihung des sakralen Raums, die am Samstag durch ein Bußritual jedoch umgehend geheilt werden konnte.
Ob es sich bei weinenden Marienstatuen und ähnlichen Phänomenen um Betrug, Sinnestäuschung oder echte Wunder handelt, das soll zukünftig die neu eingerichtete Beobachtungsstelle der Päpstlichen Marianischen Akademie klären. In Kooperation mit wissenschaftlichen Experten und "immer in Übereinstimmung mit dem kirchlichen Lehramt".
Der Immobilienbesitz der katholischen Kirche ist groß in Rom. Er umfasst nicht nur unkommerziell genutzte Immobilien wie Gebetshäuser. Trotzdem zahlt die Kirche ungern Steuern darauf. Seit über einem Jahrzehnt versucht die Europäische Kommission, Italien dazu zu bewegen, Steuern vom Vatikan einzutreiben. Die jeweiligen Regierungen haben bisher keinen großen Einsatz gezeigt, dem Folge zu leisten. Die aktuelle Ministerpräsidentin Meloni traf sich im Januar mit dem Papst. Ein Fahrplan zum Steuereinzug scheint daraus nicht hervorgegangen zu sein.
Der "Synodale Weg" hatte am vergangenen Wochenende beschlossen, dass in der katholischen Kirche Deutschlands Segensfeiern für homosexuelle Paare erlaubt sein sollen. Der Vatikan zeigt sich über die Eigenmächtigkeit der deutschen katholischen Kirche irritiert.
Den Synodalen Reformbestrebungen in der deutschen katholischen Kirche hat der Vatikan erneut eine deutliche Absage erteilt. Wann werden die deutschen Katholiken endlich merken, dass ihre Kirche nicht reformierbar ist? Ein Kommentar von hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg.
VertreterInnen der Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS), der Grünen, der SP und der GLP überreichten am vergangenen Freitag die Petition "Die Million vors Volk" mit über 4.131 Unterschriften der Walliser Staatskanzlei, 3.378 davon aus dem Kanton selbst. Hintergrund ist die von der Politik beschlossene Finanzierung der Renovierung einer Kaserne im Vatikan durch Mittel, die eigentlich der Walliser Bevölkerung für wohltätige oder kulturelle Zwecke dienen sollen.