Kreativer Protest zum G20-Gipfel

Baby-Trump gegen den Klimaschutz

Jacques Tilly ist bekannt für seine satirischen Motivwagen beim Düsseldorfer Karneval. Zum G20-Gipfel baute er im Auftrag von Greenpeace eine Figur, die Donald Trump als Zerstörer des Klimaschutzes zeigt. 

Bilder von den gewaltsamen Ausschreitungen in Hamburg dominierten die Berichterstattung über den G20-Gipfel und überschatteten damit kreative Formen des Protests. Weltweite Aufmerksamkeit zog jedoch eine spektakuläre Aktion von Greenpeace auf sich. Die Umweltschützer demonstrierten gegen Donald Trumps Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen und bestellten dafür eine sieben Meter hohe Großplastik beim Düsseldorfer Karnevalswagenbauer Jacques Tilly. Die Plastik zeigt Donald Trump als wütendes Baby mit Schnuller um den Hals und vollen Windeln auf einem Globus sitzend. In den Händen hält er das zerrissene Pariser Klimaabkommen. Unter der Figur steht "Time For A Change". 

"Die anderen G20-Chefs können nicht darauf warten, bis Donald Trump erwachsen wird", erklärte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid die Botschaft hinter der Aktion. "Die G19 müssen zeigen, dass sie wie in Paris beschlossen tatsächlich aus Kohle, Öl und Gas aussteigen."

Mit einem Schiff wurde die Figur auf der Elbe bis zur Elbphilharmonie in Hamburg transportiert, wo ein Konzert für die Teilnehmer des G20-Gipfels stattfand. Die Aktivisten versuchten im weiteren Verlauf in den gesperrten Bereich einzudringen, wurden dabei jedoch von der Polizei gestoppt. Die Trump-Figur wurde mitsamt Schiff beschlagnahmt und im Hamburger Hafen festgesetzt. 

Internationales Medienecho

Über 100 Zeitungen zeigten die Figur von Tilly, darunter die "New York Times" und "The Washington Post". Reaktionen der Medien finden sich auch in Russland, Ghana, China, Bangladesch, Spanien, Irland und vielen anderen Ländern auf allen Kontinenten. Für Tilly selbst ist es die "prominenteste Figur", die er bisher gebaut habe.

Beispielbild