bfg München unterstützt Prozesskostenhilfefonds für Klage gegen Erzbistum München und Freising vor dem Landgericht Traunstein

Erzbistum und Papst-Erben müssen zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt werden!

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Heute wird zum ersten Mal die Klage des Missbrauchsopfers Andreas P. vor dem Landgericht Traunstein verhandelt. Sein Anwalt fordert 350.000 Euro Schmerzensgeld für seinen Mandanten. 300.000 Euro soll das Erzbistum München und Freising zahlen, 50.000 Euro die Erben des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. Der Bund für Geistesfreiheit München unterstützt die Klage und hat am 9. März 2023 2.000 Euro in den Prozesskostenhilfefonds für die anwaltliche Vertretung von P. eingezahlt.

"Wir erwarten, dass das Gericht das Erzbistum zur Zahlung von 300.000 Euro verurteilt. Wenn die kirchlichen Entscheidungsträger in München selbst nach der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens der Kanzlei Westphahl Spilker Wastl noch immer nicht bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, dann müssen sie dazu eben gezwungen werden," sagt Assunta Tammelleo, Vorsitzende des Bundes für Geistesfreiheit München.

Hoffnung macht eine Entscheidung des Landgerichts Köln vom 13. Juni. Das Gericht hat das Erzbistum Köln zur Zahlung von 300.000 Euro Schmerzensgeld an einen Missbrauchsbetroffenen verurteilt.

Ebenso sollen die Erben des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. Schmerzensgeld zahlen, fordert Wolfgang Sellinger von der Galerie der Kirchenkritik: "Benedikt XVI. war 23 lange Jahre Chef der sogenannten Glaubenskongregation. Er war somit in der Vatikanhierarchie der dritte Mann im Staate. Bei ihm liefen alle weltweit verübten Sexualstraftaten zusammen. Anstand und Menschlichkeit vorausgesetzt hätte er die gesammelten Berichte den jeweiligen Staatsanwälten der einzelnen Länder übergeben können. Aber genau das ist nicht passiert. Im Vatikan und dessen nachrangigen Behörden galt und gilt der Täterschutz bis heute mehr als der Schutz der missbrauchten Kinder."

Assunta Tammelleo und Wolfgang Sellinger werden heute vor dem Landgericht Traunstein gegen den Umgang des Erzbistums München und Freising mit Missbrauchsbetroffenen protestieren.

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