BERLIN. (hpd) Laut britischen Medienberichten hat ein muslimischer Mann vor einem Familiengericht in Exeter (Devon) darauf geklagt, seine beiden sechs und vier Jahre alten Söhne beschneiden lassen zu dürfen. Das Gericht hat die Beschneidung nun untersagt.
Der Kläger, ein gebürtiger Algerier und überzeugter Muslim, lebt von der aus Devon stammenden Mutter der Kinder getrennt. Da die Mutter gegen die Beschneidung ist, klagte der Mann. Er brachte vor, dass die Beschneidung seinen muslimischen Gebräuchen und religiösen Glaubensvorstellungen entspräche und im Interesse der Jungen sei.
Richterin Roberts wies seine Klage ab und untersagte die Beschneidung. Die Richterin vertrat die Auffassung, dass es besser sei, die Entscheidung hinsichtlich einer Beschneidung so lange zu verschieben, bis die Jungen in der Lage seien, eigene Entscheidungen treffen zu können. Sie folgte damit der Argumentation der Kindesmutter, die angekündigt hatte, sich der Beschneidung zu widersetzen, bis die Kinder ein Alter erreicht hätten, in dem sie in der Lage seien, ihre Einwilligung zu einem solchen Eingriff zu geben.
Die Richterin fügte hinzu, dass die Beschneidung ein unumkehrbarer Akt sei und dass es keine Garantie dafür gäbe, dass die Jungen irgendwann den muslimischen Glauben mit derselben Hingabe fortsetzen wollten, wie ihr Vater sie an den Tag lege - obwohl dies durchaus einmal ihre Entscheidung sein könne. Da sie noch sehr jung seien, gäbe es keine Möglichkeit vorherzusagen, wie die unterschiedlichen elterlichen Haushalte ihre Entwicklung in den kommenden Jahren beeinflussen würden.
9 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Mehr Engländerinnen wünschte ich mir in den deutschen Bundestag.
Aber ich habe es schon immer gewusst: Deutschland wird in einigen Jahrzehnten das letzte demokratische Land sein, in dem auch jüdische und muslimische Jugendliche selbst darüber entscheiden dürfen, ob sie sich ein Stück ihres Genitals - aufgeklärt über alle Folgen - abschneiden lassen wollen.
Klaus Bernd am Permanenter Link
Glückliches Exeter ! Armes Deutschland !
M.E.B. am Permanenter Link
Für die Autorin war das Bild vielleicht witzig. Ich finde es überhaupt nicht lustig.
Was für eine Geschmacklosigkeit! Würde es sich hierbei nicht um das männliche Geschlecht handeln, wäre ein ähnliches Foto nie genommen worden. Schämen Sie sich!
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Für die Autorin war das Bild vielleicht witzig."
Ganz gewiss nicht. Genauso wenig, wie Beschneidung für die männlichen Opfer witzig ist. Was wäre denn passender gewesen? Echtes Blut, ein echter Schnitt durch die sensible Penishaut eines Kleinkindes?
M.E.B. am Permanenter Link
Nein, natürlich nicht. Ein Bild von Devon, oder dem dortigen Familiengericht wäre passend gewesen. Zugegeben: "Witzig" sollte es bestimmt nicht sein, aber ich finde es äußerst geschmacklos.
René am Permanenter Link
Ich finde das Bild perfekt. Es verursacht ein unwillkürliches Schmunzeln, was beim zweiten Gedanken abrupt abgeschnitten wird. Und schon ist man mittendrin im Denkvorgang!
Hans Trutnau am Permanenter Link
Wegweisend - und so einfach!
angelika richter am Permanenter Link
Bravo Frau Roberts!
Solche mutigen Leute brauchen wir hier dringend.
birgit haisch am Permanenter Link
Bravo England. Bei Euch gelten die Menschenrechte etwas, im Gegensatz zu Deutschland.