In der GWUP wird heftig darüber gestritten, ob die Fächer der Critical Studies wie Gender oder Queer Studies, Critical Race Theory oder Postcolonial Studies auf Wissenschaftlichkeit untersucht werden sollten – und wie rechts Kritik an "Wokeness" ist. Die Äußerungen des neuen Vorsitzenden glätten die Wogen nicht, sondern gießen eher Öl ins Feuer.
In Diskussionen geht es heute oft überhaupt nicht mehr um die Sache, sondern primär um die Verortung des Gesprächspartners in einem politischen Lager. Hat man das Gegenüber wahlweise als links oder rechts identifiziert, muss man auf Argumente in der Sache nicht mehr eingehen. Doch was ist eigentlich links und was rechts – und liegen diejenigen, die sich für links oder rechts halten, mit ihrer Einschätzung immer richtig? Ein Interview über die babylonische Richtungsverwirrung führte hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg mit Politikwissenschaftler Armin Pfahl-Traughber.
In der "Cancel Culture" sieht der Philosoph Julian Nida-Rümelin auch Gefahren für die Demokratie, sein Buch heißt denn auch: "Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für eigenständiges Denken". Darin entwickelt der Autor auch einen Maßstab dafür, was noch geduldet und was strafrechtlich relevant sein sollte.
Nach den beiden im hpd veröffentlichten Texten über die jüngste Vorstandswahl bei der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) kochen die Emotionen hoch – wie so oft, wenn es um Begriffe wie "Wokeness" geht, unter denen viele etwas anderes verstehen. hpd-Autor Florian Schwarz, der sich seit langem mit diesem Thema befasst, versucht hier darzustellen, wovon eigentlich die Rede ist und weshalb es der GWUP gut täte, sich selbst an ihren eigenen Maßstäben zu messen.
Bei einer Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs ist die Befürchtung berechtigt, damit erneut vor dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) zu scheitern. Dazu müssen seine bestehenden Vorgaben auf den Prüfstand. Das höchste Gericht wird allenfalls eine Lösung zulassen, die den "Schutz ungeborenen Lebens" zumindest neu bestimmt. Diesen für hochentwickelte Föten sogar zu verbessern, ist Kern eines innovativen Vorschlags des Humanistischen Verbandes Deutschlands.
Bei einer Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs ist die Befürchtung berechtigt, damit erneut vor dem Bundesverfassungsgericht (BVerfG) zu scheitern. Dazu müssen seine bestehenden Vorgaben auf den Prüfstand. Das höchste Gericht wird allenfalls eine Lösung zulassen, die den "Schutz ungeborenen Lebens" zumindest neu bestimmt. Diesen für hochentwickelte Föten sogar zu verbessern, ist Kern eines innovativen Vorschlags des Humanistischen Verbandes Deutschlands.
Religionsgemeinschaften bieten Seelsorge in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen an. Humanistische Organisationen diskutieren darüber, inwieweit analog zur religiösen Seelsorge in diesen Bereichen auch eine nicht-religiöse, humanistische Lebensberatung angeboten werden sollte – und wie man diese nennen soll. Thomas Heinrichs plädiert dafür, eine solche humanistische Lebensberatung keinesfalls "Seelsorge" zu nennen.
"Modest Fashion" ist ein Trend, der das muslimische Kopftuch als Modeaccessoire normalisieren will und meist nur unreflektiert beleuchtet wird. Kritische Kommentare sind unerwünscht, musste die Autorin feststellen.
Das queere "Soura Film Festival" zeigte am 22. Oktober die Filmdokumentation "Seyran Ateş: Sex, Revolution and Islam". Eine vorgesehene Podiumsdiskussion über den Film, der die Gründung und Arbeit der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee zeigt, wurde kurzfristig abgesagt mit der Begründung, Seyran Ateş solle kein Podium für ihre "islamophoben" Auffassungen geboten werden.
Was ist Schwalbe, was ist böses Foul? Ein Plädoyer für mehr Besonnenheit, kritische Solidarität und einen bewussteren Umgang mit den Erregungskurven der Sozialen Netzwerke.
Die Menschen in der Schweiz sind zunehmend Solidaritätsmuffel. Man könnte es auch weniger schmeichelhaft formulieren: Wir verwöhnten und anspruchsvollen Eidgenossen zeichnen uns durch eine wachsende Portion Egoismus aus. Der zeigt sich bei der Corona-Impfung, aber auch bei der ständerätlichen Diskussion um die Organspende.
Mit Redaktionsschluss vom Juli 2021 hat die Leopoldina einen Debattenbeitrag zu dem veröffentlicht, was sie eine "Neuregelung des assistierten Suizids" nennt. Empirische Daten, die eine verengende Regulierung der Selbstbestimmung nahelegen, geschweige denn rechtfertigen könnten, präsentiert sie darin keine. Dass sie sich mit Personenkreisen ausgetauscht hätte, die praktische Erfahrung mit Suizidhilfe haben, ist nicht ersichtlich. Eine Einschätzung von DIGNITAS – Menschenwürdig leben – Menschenwürdig sterben (Sektion Deutschland).
Ein Wahlkampfvideo der SPD thematisiert die konservativ-katholische Einstellung von Armin Laschets Staatskanzleichef. Nach massiver Kritik hat die SPD den Film nun zurückgezogen, doch dem Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ist das nicht genug.
Am Donnerstag vergangener Woche hat die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ein Diskussionspapier zur Neuregelung des assistierten Suizids veröffentlicht. Prominente Autoren waren an der Erstellung des Dokuments beteiligt, etwa der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, der bekannte Staatsrechtler Prof. Dr. Horst Dreier oder Prof. Dr. Reinhard Merkel, der bis letztes Jahr Mitglied im Deutschen Ethikrat war und dem Beirat des Instituts für Weltanschauungsrecht (ifw) angehört. Prof. Dr. Dr. Dieter Birnbacher, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) und selbst Mitglied der Leopoldina, hat sich den Debattenbeitrag für den hpd angesehen.
Von 40 Teilnehmern eines Dialogs über Sterbehilfe waren nur zwei deklarierte Vertreter der Pro-Sterbehilfe-Seite eingeladen worden: Der Vertreter der Österreichischen Gesellschaft für ein humanes Lebensende (ÖGHL) Wolfgang Obermüller und ich als Vertreter der säkularen Humanisten vom Humanistischen Verband Österreich (HVÖ). Selbst der profilierte Rechtsanwalt Wolfram Proksch, der das Urteil vor dem Verfassungsgerichtshof erstritten hat, war nicht anwesend, ebenso wie profilierte Vertreter der Sterbehilfe-Befürworter aus dem Ausland, die wichtigsten Zeugen eines funktionierenden Sterbehilfesystems.