Mitgliedergewinne seit acht Jahren

Bund für Geistesfreiheit Bayern zieht positive Bilanz

Mit über 6.200 Mitgliedern ist der Bund für Geistesfreiheit (bfg) Bayern die mitgliederstärkste säkular-humanistische Organisation in Bayern. Die Delegierten aus den neun Ortsgemeinschaften konnten am vergangenen Samstag in München eine überaus positive Bilanz ihrer Aktivitäten ziehen.

Während den Kirchen die Mitglieder davonlaufen und auch in Bayern in absehbarer Zeit weniger als 50 Prozent der Bevölkerung einer der beiden christlichen Großkirchen angehören werden, ist der Mitgliederzuwachs beim bfg eine Konstante.

Einig waren sich die Delegierten, dass es auch in den nächsten Jahren darum gehen wird, dass die ungerechtfertigten Staatsleistungen an die Großkirchen in Milliardenhöhe endlich abgeschafft werden. Für die Schulen in Bayern strebt man einen Ethikunterricht als Regelfach an, bei Abschaffung des katholischen und evangelischen Religionsunterrichts. Auch das Sonderrecht der Kirchen als Arbeitgeber will der bfg abgeschafft wissen. "Es kann nicht angehen, dass über zwei Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine Tarifverträge für sich aushandeln dürfen und das Betriebsverfassungsgesetz bei den kirchlichen Arbeitgebern keine Gültigkeit hat", monierte der Vorsitzende der Organisation, der Regensburger Erwin Schmid, in seinem Geschäftsbericht.

Foto: © bfg
Foto: © bfg

Als Interessensvertretung des säkularen Teils der Bevölkerung in Bayern ist es dem Bund ein Anliegen, dass der Södersche Kreuzerlass vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof gekippt wird. Eine entsprechende Klage hatte der bfg vor einigen Monaten eingereicht.

Als besonderen Erfolg wertet man beim bfg, dass die evangelische Kirche das "Besondere Kirchgeld" seit 2019 nicht mehr erhebt. Damit hat man Ehepaare belastet, bei denen ein Partner keine Kirchensteuer mehr zahlte, da nicht konfessionell gebunden, man aber trotzdem vom anderen Partner Geld eintrieb. Da eine Mitgliedschaft im bfg Bayern davon befreite und diese Möglichkeit auch rege genutzt wurde, hat die evangelische Kirche hier einen Rückzieher gemacht.

Bei den Neuwahlen des Vorstandes wurde Erwin Schmid als Vorsitzender wiedergewählt. Seine Stellvertreter sind Bettina Preiss (ebenfalls aus Regensburg), Michael Wladarsch aus München und Frank Riegler aus Erlangen.

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