Rund 130 junge Menschen reichten Beiträge ein

Rationalitäts-Wettbewerb trifft auf große Resonanz

Der vom Hans-Albert-Institut und der Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender organisierte Essay-Wettbewerb "Was ist rational?" zur Debattenkultur in Deutschland erwies sich als voller Erfolg. Die große Resonanz junger Menschen demonstriert das Bedürfnis der Jugend nach offenem und kritisch-rationalem Diskurs. Eine prominent besetzte Jury wird in den nächsten Wochen und Monaten über die Gewinner entscheiden.

Polarisierung und Polemik helfen uns nicht, die großen, existentiellen Herausforderungen im 21. Jahrhundert zu meistern: Wir benötigen eine Kultur des rationalen Diskurses, in der Menschen die Bereitschaft zeigen, losgelöst von identitärem Lagerdenken einen nüchternen Blick auf die Fakten zu werfen und im fairen Austausch miteinander der "Wahrheit" allmählich näher zu kommen. Hans Albert hat als Vordenker des Kritischen Rationalismus gezeigt, dass das Bemühen um Rationalität eine zentrale ethische Verpflichtung ist, der wir uns allesamt stellen sollten.

Anlässlich des 100. Geburtstags Alberts am 8. Februar 2021 ermutigte das Hans-Albert-Institut (HAI) zusammen mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender junge Menschen bis 30 Jahre, den Prinzipien des kritisch-rationalen Diskurses zu folgen, und lud zur Teilnahme am Essay-Wettbewerb "Was ist rational?" ein. Die Teilnehmer mussten sich dabei mit aktuellen Themen wie Fake News, Wahrheitsrelativismus und Cancel Culture auseinandersetzen oder ihre persönlichen Erfahrungen mit der Änderung einer tiefgreifenden Überzeugung darlegen.

"Ein Essay-Wettbewerb ist immer ein Wagnis: Wird man genug Menschen erreichen? Wie gut werden die Beiträge sein?", sagt Sophie Strobl, Geschäftsführerin des HAI. "Doch die 130 Beiträge, die wir erhalten haben, zeigen, dass das Thema einen Nerv getroffen hat." Tobias Wolfram, Vorstandsvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender und Mitverfasser des Buchs "Produktives Streiten" stimmt zu: "Das Niveau der Beiträge, gerade von Schülern und Studienanfängern, hat uns wirklich beeindruckt. Die offene, kritisch-rationale Debatte ist ein humanistischer Grundwert und solche talentierten jungen Humanisten müssten eigentlich von der Gesellschaft gefördert werden, wie es bei anderen Weltanschauungen ja auch möglich ist." 

Gemeinsam mit dem Soziobiologen Prof. i. R. Dr. Eckart Voland, dem Ethiker Prof. Dr. Franz-Josef Wetz und dem Rechtsphilosophen Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf werden Strobl und Wolfram in den nächsten Wochen und Monaten die zahlreichen Einsendungen im Hinblick auf die Stichhaltigkeit der Argumentation, die Originalität der These und die stilistische Finesse des Textes als Gesamtwerk beurteilen. Die Gewinnerinnen und Gewinner sollen auf dem Symposium "Konstruktion und Kritik" zum 100. Geburtstag von Hans Albert im September 2021 in Würzburg ausgezeichnet werden. Darüber hinaus ist eine Veröffentlichung der besten Beiträge in einem Sammelband angedacht.

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