Atheisten schockiert: Weltraumteleskop macht überraschende Entdeckung

Wissenschaftler erhoffen sich durch das James-Webb-Weltraumteleskop neue Erkenntnisse über die Rätsel des Universums. Die jüngste Entdeckung des Teleskops sorgt jedoch insbesondere unter Atheisten für Entsetzen.

Wer regelmäßig Diskussionen zwischen Atheisten und Religiösen verfolgt, weiß, dass früher oder später von einer berühmten Teekanne die Rede sein wird: Russell's teapot.

1952 schrieb der britische Mathematiker Bertrand Russell ein Essay zum Thema "Gibt es einen Gott?". Russell thematisierte darin die Problematik der Beweislast. Zur Veranschaulichung nutzte er sein berühmtes Teekannen-Beispiel: 

"Viele strenggläubige Menschen tun so, als wäre es die Aufgabe der Skeptiker, Dogmen zu widerlegen, und nicht die Aufgabe der Dogmatiker, diese zu beweisen. Das ist selbstverständlich ein Irrtum. Gesetzt den Fall ich würde behaupten, dass zwischen Erde und Mars eine Porzellan-Teekanne auf einer elliptischen Umlaufbahn die Sonne umkreist, so könnte niemand meine Aussage widerlegen – falls ich umsichtig genug wäre hinzuzufügen, dass diese Teekanne zu klein ist, um selbst von unseren leistungsstärksten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber würde ich damit fortfahren, dass – da meine Aussage nicht widerlegt werden kann – es eine nicht hinnehmbare Anmaßung der menschlichen Vernunft sei, an ihr zu zweifeln, so dürfte man zurecht davon ausgehen, dass ich Unsinn rede."

Jahrzehntelang wurde "Russell's teapot" von Atheisten als Argument herangezogen, um Religiösen die Absurdität ihres Glaubens zu verdeutlichen und klarzustellen, dass die Beweislast für die Existenz der jeweiligen Götter auf ihrer Seite liegt. Doch dieses von Atheisten lieb gewonnene Argument hat sich nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erledigt.

Ein überraschender Schnappschuss

Bei Justierungsarbeiten am erst im vergangenen Dezember ins All geschossenen James-Webb-Weltraumteleskop machten Wissenschaftler vergangene Woche einen Zufallsfund. Das hochauflösende Teleskop, von dem sich Wissenschaftler neue Erkenntnisse über weit entfernte Regionen des Weltalls erhoffen, machte bei einem Kameratest zufällig einen Schnappschuss von einem Objekt in unserem Sonnensystem – einer Teekanne.

Beispielbild
Etwas unscharf – jedoch deutlich erkennbar – das vom James-Webb-Weltraumteleskop entdeckte teekannenförmige Objekt.
NASA/Balázs Bárány)

"Wir waren alle ziemlich erstaunt, als wir die Bilder sahen", erklärt die chinesisch-amerikanische Astrophysikerin None Xi-Stant gegenüber dem hpd. "Offen gesprochen hielten wir es zuerst für einen Scherz von den IT-Kollegen, aber es zeigte sich, dass die genauso überrascht waren wie wir – eine Teekanne mitten im Weltall, damit hat hier nun wirklich niemand gerechnet." Einige der bisher gesammelten Daten, so Xi-Stant, die an der Entdeckung maßgeblich beteiligt war, scheinen darauf hinzudeuteten, dass sich die Teekanne zwischen Erde und Mars auf einer Umlaufbahn um die Sonne befindet und dass sie mit der von Russell beschriebenen Teekanne erstaunliche Ähnlichkeiten aufweist. Dennoch mahnt Xi-Stant zur Vorsicht. "Momentan können wir noch nicht mit absoluter Sicherheit sagen, um wessen Teekanne es sich handelt oder ob wir es vielleicht sogar nur mit einem teekannenförmigen Asteroiden zu tun haben."

Entdeckung führt zu Streit unter Atheisten

Sollte es sich bei dem entdeckten Objekt tatsächlich um Russells Teekanne handeln, so würde dies ein atheistisches Kernargument massiv schwächen. Zwar hat sich an der Gültigkeit des Beweislast-Arguments nichts geändert, doch falls moderne Teleskope tatsächlich in der Lage sein sollten, Russells Teekanne im All zu entdecken, werden möglicherweise noch modernere Apparaturen zukünftig auch in der Lage sein, die von Religionen postulierten Gottheiten zu finden.

Unter Atheisten hat die Entdeckung des teekannenförmigen Objekts für entsprechende Aufregung gesorgt. Sogar von einem ernsthaften "Glaubensstreit in der Atheisten-Gemeinde" berichten die Atheisten Österreich (AÖ).

Während die skeptische Fraktion sich an Aussagen vorsichtiger Wissenschaflerinnen wie Xi-Stant orientiert und darauf hinweist, dass noch nicht nachgewiesen sei, ob die Teekanne wirklich Russells Teekanne sei, betrachten andere diesen Nachweis als erbracht.

Während Erstere noch hoffen, suchen Letztere bereits nach einer Neuorientierung. Einige von ihnen haben dem Atheismus den Rücken gekehrt und sich der Religion zugewendet. Bei den Atheisten Österreich habe es aus diesem Grund zahlreiche Austritte von Mitgliedern gegeben, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Soweit man wisse, versuchten die Ex-Mitglieder gerade herauszufinden, welche Religion denn nun die richtige sei. Ein Resultat werde in näherer Zukunft jedoch nicht erwartet.

Unter den Noch-Atheisten scheint der intellektuelle Kampfeswille derweil ungebrochen. Einige von ihnen gehen die Sache kriminalistisch an und wollen über weitere Forschung herausfinden, wie die Teekanne ins All gelangt ist. So sei es durchaus möglich, ist zu hören, dass sie von Kritikern des Atheismus gezielt dort platziert worden sei, um den Atheismus zu diskreditieren. Andere versuchen es mit Pragmatismus und haben bereits begonnen, die Fachliteratur nach weiteren Argumenten gegen Religionen zu durchforsten. Die bisherigen Ergebnisse seien vielversprechend, so die Atheisten Österreich.  

Humanisten fordern Atheisten zu friedlicher Auseinandersetzung auf

Bisher habe aufgrund der langen humanistischen Tradition im Verein offene Gewalt zwischen den unterschiedlichen Teekannen-Strömungen vermieden werden können, heißt es auf der Webseite der Atheisten Österreich. Allerdings sei man in Sorge, dass es eventuell Auseinandersetzungen um die Aufteilung von Vereinsmitteln wie Plakatständern und Kugelschreibern geben könne, da Richtungsstreitigkeiten zwischen weltanschaulichen Gruppen bekanntlich eine der Hauptursachen unkontrolliert ausbrechender Gewalt seien. 

Eine Eskalation der Streitigkeiten unter Atheisten befürchtet offenbar auch der Humanistische Verband Österreich (HVÖ). Mit einem dringenden Appell, sich friedlich über die Folgen der jüngsten Entdeckung des Webb-Teleskops zu unterhalten, richtete er sich an die befreundeten atheistischen Gruppen.

Man betrachte die Teekannen-Diskussion zwar interessiert, habe jedoch – anders als die atheistischen FreundInnen – hinsichtlich des eigenen Weltbilds durch die Entdeckung kein Problem, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des HVÖ. Humanistische Werte, Menschenrechte und Respekt vor anderen Menschen und der Umwelt seien positive Werte für sich, die nicht auf Argumente für oder wider die Existenz von GöttInnen angewiesen seien.

Pastafari begrüßen Entdeckung

Wenn Atheisten die Argumente ausgehen, freuen sich Religiöse. Als erste Religionsgemeinschaft weltweit äußerte sich die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Österreich (KdFSMÖ) zur jüngsten Entdeckung des James-Webb-Weltraumteleskops. Da sich die Kirche als einzige wissenschaftliche Religion versteht, begrüßte sie den wissenschaftlichen Nachweis des bislang nur postulierten Küchenutensils im Sonnensystem.

Küchenutensilien spielen in den Riten sowie den religiösen Schriften und Vorstellungen der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters eine wichtige Rolle. Nach Auffassung der KdFSMÖ stellt die Entdeckung der Teekanne deshalb nur den Anfang einer Reihe weiterer extraterrestrischer Entdeckungen solcher Utensilien dar. An der Suche danach will sich die Kirche nun sogar aktiv beteiligen. "Der Oberste PiRat der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Österreich trat gestern in einer geheimen Sitzung zusammen, um eine österreichische Weltraummission abzusegnen, welche nach galaktischen Kochtöpfen, nach dem Schöpfer, und nach einer Brauerei auf dem Mars suchen soll", heißt es in der heutigen Pressemitteilung der KdFSMÖ. Man wolle federführend daran beteiligt sein, die eigene Religion wissenschaftlich zu beweisen, "während die Atheist:innen sich in den Arm beißen werden."

Unsere aufmerksamen Leser*innen haben es bemerkt: Die Meldung über die Entdeckung von Russells Teekanne war – natürlich – ein Aprilscherz. In diesem Jahr ein gemeinsamer Aprilscherz von hpd, AÖ, HVÖ und KdFSMÖ.

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