Spanien: Aktion zur Rückgabe von Immobilien in Händen der Kirche

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Die Mezquita-Catedral im spanischen Córdoba – Moschee und Kathedrale in einem.
Die Mezquita-Catedral im spanischen Córdoba

Über Jahrzehnte hinweg hatte die spanische katholische Kirche Immobilien auf ihren Namen eingetragen. Dabei waren Grundstücke und Wohnhäuser ebenso wie kulturell wichtige Orte. Privatpersonen und Städte, die versuchten, Immobilien zurückzuerhalten, sahen sich einem aussichtslosen Einsatz gegenüber. Ein Bündnis aus laizistischen und weiteren Organisationen fordert nun am heutigen 6. Oktober bei einer Veranstaltung vor dem Kongress die Rückgabe öffentlichen Gutes.

Ob nun Missbrauchs- oder Immobilienskandale, die katholische Kirche scheint gut im Aussitzen und Abweisen von Forderungen zu sein. Nachdem sie über 100.000 Immobilien ohne den üblichen Weg über zum Beispiel Kauf oder Erbschaft auf ihren Namen eingetragen hatte und dafür noch nicht einmal Steuern zahlt, hatten Privatpersonen, aber auch Städte wie València versucht, Grundstücke und Gebäude zurückzuerhalten. Mit wenig Erfolg.

Das will sich ein breites Bündnis aus laizistischen Organisationen und Gruppen zum Schutz menschlichen Kulturerbes in Verbindung mit der staatlichen Koordinationsstelle Recuperando (Zurückgewinnen) nicht bieten lassen und ruft zum großen Protest in Madrid auf. Am 6. Oktober ab 12 Uhr soll vor dem Kongress gegen das Gebaren der Kirche, die Untätigkeit der Regierung und für eine Rückgabe von Immobilien protestiert werden. Gefordert wird die Annullierung aller Eintragungen von Immobilien auf den Namen der katholischen Kirche, die nicht durch beispielsweise Kauf zustande gekommen sind, sondern durch kirchenfreundliche Gesetzgebungen.

Flaggschiff wird beim Protest unter dem Motto "Recuperando nuestro patrimonio público" (Wiedergewinnung unseres öffentlichen Erbes) eine Gruppe um die Rückgabe der Moschee-Kathedrale in Córdoba sein, da es sich hierbei um ein UNESCO-Weltkulturerbe handelt, welches allen Menschen frei zugänglich sein sollte. Aktuell müssen Besuchende Eintritt an die katholische Kirche zahlen. Obwohl zur Renovierung und zum Erhalt des Kulturerbes staatliche Gelder geflossen sein sollen.

Die Nichtregierungsorganisation Europa Laica (Laizistisches Europa) ruft zur zahlreichen Teilnahme am Protest auf und kündigt Busanreisen aus weiten Teilen Spaniens an.

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