Nigeria: Für eine Handvoll Geld mit Pastor Abraham in den Himmel

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Angeblich soll der Glaube ja Berge versetzen. Manchmal bestehen diese Berge wohl aus Geld und wandern von den Taschen religiös gläubiger Menschen in die Taschen von Predigern und Propheten. So geschehen bei Pastor Abraham, der seinen Gläubigen mit Druck und Versprechungen Geld für eine baldige Reise in den Himmel abgenommen hat.

Wenn die Verwandten sich melden und dringend darum bitten, vom Studium im Ausland nach Hause zu kommen, muss es sich um einen Notfall handeln. Oder um den Druck, den ein Pastor bei den Angehörigen aufgebaut hat, um möglichst viele seiner Schäfchen in einem kostspieligen Camp zur baldigen Himmelfahrt zu versammeln. Pastor Ade Abraham, der sich als Prediger des Christ High Commission Ministry, auch bekannt als Royal Christ Assembly, ausgab, soll seinen Anhänger*innen im zentralnigerianischen Kaduna versprochen haben, dass sich die Tore des Himmels öffnen und sie alle in den Himmel fliegen würden.

Dazu müssten die Menschen ihm nur in ein Camp in Omuo-Ekiti, gelegen im Südwesten Nigerias, folgen und 130.000 Naira (etwa 700 Euro) zahlen. Bis zur Himmelfahrt sollte die Schar der Gläubigen im Camp bleiben. Zurück nach Kaduna zu gehen, um an das vorherige, nach Willen des Pastors zurückgelassene Leben anzuknüpfen, wenn die Reise gen Himmel doch nicht in absehbarer Zeit eintritt, war keine Option.

Um sein Ziel – das einer folgsamen Gruppe Menschen – zu erreichen, schreckte Ade Abraham wohl auch vor Druck nicht zurück. Eine Gläubige bat ihre Tochter, ihr Studium im Ausland abzubrechen, um die Gemeinde beim Einzug ins Camp zu begleiten. Bei einer Weigerung könne Pastor Abraham die Tochter sonst dazu bringen, ein Verbrechen zu begehen und ins Gefängnis zu müssen, womit sie alle Ziele für ihr weiteres Leben vergessen könne.

In Nigeria sorgte das Vorgehen des Priesters für Empörung. Reverend John Joseph Hayab, Vorsitzender von The Christian Association of Nigeria (CAN) (Christliche Vereinigung von Nigeria), erklärte, dass ihnen ein Priester namens Ade Abraham sowie seine Kirche unbekannt seien. Weiter sagte er, dass zwar das von Abraham angebotene Ticket in den Himmel günstiger sei als das anderer Verbrecher und man niemandem vorschreibe, wie zu predigen sei, er jedoch trotzdem nicht zögern werde, Fake-Priester aufzudecken. Die Vereinigung ruft dazu auf, Informationen zum Aufenthalt Ade Abrahams zu melden, damit zukünftige Risiken durch ihn abgewehrt werden können.

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