Die Bedeutung der Kirchen in Österreich erodiert immer weiter. Um neue Mitglieder zu gewinnen, wurde im westlichsten Bundesland Vorarlberg die Kampagne "Gott isch ma unterku" gestartet. Sie wird von aggressiver Werbung und einem professionellen Online-Auftritt flankiert. Unterstützt wird "Gott isch ma unterku" (Ich habe [zufällig] von Gott erfahren) von mehreren christlichen Konfessionen und Organisationen.
Freikirchen boomen. Während die beiden großen Kirchen in Deutschland stetig Mitglieder verlieren, ziehen charismatische Gemeinden wie Hillsong, ICF sowie die zahlreichen Freien evangelischen Gemeinden mit Popmusik, Lightshows und jugendnaher Sprache neue Anhänger an. Auf den ersten Blick wirken sie wie ein frisches, modernes Gegenmodell zu den "verstaubten" Amtskirchen. Doch der Schein trügt: Hinter der glitzernden Oberfläche verbirgt sich eine Parallelwelt, in der religiöser Eifer, Machtstrukturen und Abhängigkeiten ineinandergreifen.
Mehrere ehemalige Leiter der staatlich anerkannten ungarischen Pfingstkirche stehen vor Gericht, weil sie staatliche Zahlungen für "Leistungen", die nie stattgefunden haben, bezogen haben sollen. Ihre Verteidigung ist originell: Kein weltliches Gericht dürfe beurteilen, was eine Religionsgemeinschaft mit ihrem Geld mache. Und irgendwie sei auch die DSGVO relevant.
Das Bündnis "Queerlobby" spricht sich in einer Pressemitteilung für eine "Brandmauer gegen Hassprediger" aus. Es kritisiert die Einstellung des Verfahrens vor dem Bremer Landgericht wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen den Pastor Olaf Latzel, der Homosexuelle als "Verbrecher" bezeichnet hatte. Heute Nachmittag findet eine Kundgebung statt.
Der digitale Fingerabdruck, den wir im Netz hinterlassen, sagt viel über uns aus. Er ist so wertvoll für die Werbeindustrie, dass sich Datenhandelsunternehmen gebildet haben, deren einzige Funktion es ist, einen möglichst akkuraten Fingerabdruck zu erzeugen. Auch der US-Evangelikalismus hat mittlerweile die üppigen Vorzüge des Microtargetings erkannt und nutzt die App "Bless Every Home", um gezielt Angehörige ethnischer Minderheiten anzusprechen, die als empfänglich für religiöse Botschaften klassifiziert werden.
Die Zahl der Konfessionsfreien in den USA steigt. Das heißt jedoch nicht, dass sie ohne Rituale, Glauben und Spiritualität leben. Sie brauchen nur keinen Gott mehr. Sie haben das Göttliche in psychedelischen Drogen entdeckt. Wie Psilo-Pilze wachsen psychedelische Kirchen aus dem Boden.
Der kriegerische Terrorakt der Hamas und die Gegenoffensive der israelischen Armee finden in einer aufgeladenen religionshistorischen Weltgegend statt. Neuzeitliche Propheten suchen Endzeithinweise in der Bibel und beschwören die Apokalypse und die Wiederkunft von Jesus Christus herbei.
Der Dokumentarfilm "Die evangelikale Welt der Läderachs – Züchtigung im Namen Gottes", den das Schweizer Fernsehen am 21. September ausgestrahlt hat, löste bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern Bestürzung aus. Ehemalige Schülerinnen erklärten darin, dass sie in der Privatschule "Domino Servite" der umstrittenen Freikirche "Kwasizabantu" (KSB) auf dem Hof Oberkirch in Kaltbrunn über Jahre mit unterschiedlichen Gegenständen, vor allem mit Gürteln, körperlich gezüchtigt worden seien.
Die größte neuoffenbarerische Kirche mit dem auffälligen Namen "Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" ist in den USA in einen Finanzskandal verwickelt. Die Schlagzeilen aus Utah zeigen einmal mehr: Obwohl es bei Glaubensgemeinschaften primär um religiöse und geistige Belange geht, werden viele bei Geldangelegenheiten sehr weltlich. Konkret: gierig.
Viele Freikirchen sind überzeugt, dass Gott die Gläubigen beschützt und von Krankheiten befreit. Oder dass er sie schon zu Lebzeiten mit Wohlstand segnet.
Weil ihr Kind bei einem Exorzismus verstorben ist, wird derzeit gegen eine Mutter in der kalifornischen Stadt San Jose ermittelt. Wie die Tageszeitung San Jose Mercury News berichtet, ist die dreijährige Arely Naomi Proctor im Verlauf des zweistündigen Rituals erstickt.
Glaubensgemeinschaften sehen sich als Hüter von Moral und Ethik. Pastoren von radikalen Freikirchen fühlen sich deshalb als Experten bei der Beurteilung von Gut und Böse und taxieren die Sünden. Weit oben in der Skala angesiedelt ist das angebliche Fehlverhalten in sexuellen Belangen. Einen Spitzenplatz nimmt dabei die Homosexualität ein, die als eine Art Ursünde angesehen wird. Doch damit manövrieren sich manche Freikirchen direkt in Teufels Küche.
Angeblich soll der Glaube ja Berge versetzen. Manchmal bestehen diese Berge wohl aus Geld und wandern von den Taschen religiös gläubiger Menschen in die Taschen von Predigern und Propheten. So geschehen bei Pastor Abraham, der seinen Gläubigen mit Druck und Versprechungen Geld für eine baldige Reise in den Himmel abgenommen hat.
In Ghana wird alle vier Jahre am 7. Dezember gewählt. 2024 soll es wieder so weit sein und sowohl das Staatsoberhaupt als auch die Parlamentszusammensetzung gewählt werden. 2024 jedoch fällt der 7. Dezember auf einen Samstag. Ein Tag, der für Gläubige der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten Ruhetag ist.
Das Phänomen ist bekannt: Gewisse Menschen und Institutionen haben Mühe mit dem Wandel der Zeit. Sie fühlen sich durch das Unbekannte und Fremde bedroht und verklären das Althergebrachte. Nicht jeder Wandel oder jede neue Entwicklung ist per se ein Segen für die Allgemeinheit. Doch es gibt viele Lebensbereiche und ethische Aspekte, die dringend Korrekturen benötigen.