160 Kandidatinnen und Kandidaten hatten sich um ein Stipendium beim humanistischen Bertha von Suttner-Studienwerk (BvS) beworben, zehn junge Menschen haben es schließlich geschafft: Zwei Jahre lang werden sie nun ideell gefördert und mit 300 Euro monatlich in ihren Studien unterstützt.
"Es war ein schwieriger Prozess, aus den vielen herausragenden Bewerbungen, die wir auf unsere erste Ausschreibung erhalten haben, jene zehn Kandidatinnen und Kandidaten auszuwählen, die am besten für das Bertha von Suttner-Studienwerk geeignet sind", heißt es dazu aus dem Vorstand des Studienwerks, dem Anja Krüger-Chan (Humanistischer Verband Deutschlands), Michael Schmidt-Salomon (Giordano-Bruno-Stiftung), Ralf Schöppner (Humanistische Akademie Deutschland) und Tobias Wolfram (Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender) angehören. "Wir bedauern es sehr, dass wir so vielen hochbegabten, vielseitig talentierten und engagierten Menschen, darunter vielen Einser-Abiturient*innen, absagen mussten. Zweifellos hätte ein Großteil unserer Kandidatinnen und Kandidaten ein Stipendium verdient. Da jedoch das humanistische Bertha von Suttner-Studienwerk – im Unterschied zu den religiös ausgerichteten Förderwerken – bislang noch nicht staatlich finanziert wird, können wir derzeit nur zehn Stipendien pro Jahr vergeben."
Die Entscheidung sei in vielen Fällen äußerst knapp ausgefallen – insbesondere unter den zwanzig Kandidatinnen und Kandidaten, die es in die Endrunde geschafft hatten und zu persönlichen Gesprächen mit Mitgliedern der Auswahlkommission eingeladen wurden. "Wir waren überwältigt von den außergewöhnlichen Fähigkeiten unserer Bewerberinnen und Bewerber – allesamt junge Menschen mit herausragendem Potenzial", erklärt der BvS-Vorstand. "Umso schwieriger war es, am Ende eine Auswahl treffen zu müssen!" Das Stipendium erhalten haben schließlich sechs Frauen und vier Männer. Unter ihnen gibt es Studienanfänger*innen wie Promovierende, Studierende der Physik, der Informatik, der Biologie und Medizin sowie der Psychologie, Philosophie und Pädagogik.
Gleiche Förderung für humanistische Studierende
"Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit unseren Stipendiatinnen und Stipendiaten", teilt der BvS-Vorstand mit. "Aufgrund der Corona-Maßnahmen wird unser erstes Suttner-Treffen in diesem Jahr wohl virtuell erfolgen müssen, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass wir 2022 wieder Präsenzveranstaltungen organisieren können." Auf die Auszahlung des Stipendiums müssen die Suttner-Stipendiat*innen glücklicherweise nicht so lange warten: Die erste Rate wird ihnen in den kommenden Tagen überwiesen.
Das Bertha von Suttner-Studienwerk, das von zahlreichen Personen des öffentlichen Lebens, darunter vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, unterstützt wird, fördert gezielt humanistische Studierende, die in einem weltanschaulich neutralen Staat die gleiche Förderung erhalten sollten wie ihre religiösen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Der Termin für die nächste Ausschreibung steht bereits fest: Von Mai bis Juli 2022 können sich begabte junge Humanistinnen und Humanisten für das "Suttner-Stipendium 2022" bewerben. Und falls das Studienwerk bis dahin eine staatliche Finanzierung erhalten haben sollte, könnten sich zum Wintersemester 2022/23 durchaus mehr als bloß zehn Bewerberinnen und Bewerber über ein zweijähriges humanistisches Stipendium freuen.
Erstveröffentlichung auf der Website des Bertha von Suttner-Studienwerks.